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24. Mai 2008

 

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

Verivox, 19.5.2008

 

Stadtwerke im Ruhrgebiet kündigen
Widerstand gegen RWE-Wasserpläne an

 

HAMBURG (dpa-AFX) - Der RWE-Konzern stößt mit seinen Plänen zum Aufbau eines bundesweiten Wasserversorgers auf Widerstand. Besonders das Vorhaben, den nordrhein-westfälischen Branchenführer Gelsenwasser zu integrieren, lehnen die betroffenen Kommunen einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (Montagausgabe) zufolge entschieden ab. "Das ist absurd", sagte der Sprecher der Stadtwerke Bochum, "wir lassen uns das Heft nicht aus der Hand nehmen". Gelsenwasser gehört zu 93 Prozent den Stadtwerken Bochum und Dortmund, weitere fünf Prozent halten Gelsenkirchen und Herne.

Mit dem Aufbau eines neuen Wasserkonzerns, der vom Ruhrgebiet aus in ganz Deutschland und darüber hinaus wachsen könnte, würde RWE auf ein Konzept zurückgreifen, das der Konzern bereits vor Jahren geprüft und dann verworfen hatte. Der damalige RWE-Chef Harry Roels hatte sich 2004 gegen eine Übernahme von Gelsenwasser entschieden. "Aus heutiger Sicht war das wohl ein strategischer Fehler", heißt es im Umfeld von RWE. Anders als das Strom- und Gasgeschäft sind Wasserver- und - entsorgung nicht staatlich reguliert. Zudem ist der deutsche Wassermarkt noch sehr regional strukturiert. Entsprechend positiv bewertet RWE die Chancen für eine Konsolidierung.

RWE will in Deutschland künftig überall dort Wasser anbieten, wo der Konzern bereits Strom und Gas liefert. "Der Weg führt nur über Gelsenwasser", hieß es in Konzernkreisen. An der Tochter der Dortmunder Stadtwerke, dem Versorger DEW21, ist RWE bereits beteiligt. An Gelsenwasser, mit einem Börsenwert von rund 1 Mrd. Euro, bislang noch nicht.

Ein Modell für die künftige Arbeitsteilung hat der Konzern bereits zur Hand: "Die Städte könnten das Geschäft in der Region betreiben mit der Verantwortlichkeit für Strom, Gas und Wasser", sagte Heinz-Werner Ufer, Chef von RWE Energy, der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". "Alle darüber hinaus bestehenden Wasseraktivitäten der Städte über ihre Beteiligung an Gelsenwasser zusammen mit den RWE-Wasseraktivitäten könnten wir bündeln." Diesen Vorschlag werteten die Stadtwerke als "Provokation". Sie hätten längst beschlossen, das Geschäft selbst auszubauen.

 

 
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