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17. Mai 2008

 

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

Financial Times Deutschland, 16.5.2008

 

RWE setzt erneut auf Wasser

 

Das Wassergeschäft in Großbritannien und den USA hat dem Energieriesen außer Abschreibungen nichts gebracht. Doch in Deutschland und Osteuropa erkennt der Konzern großes Potential. Dafür werden jetzt wieder alte Pläne aus der Schublade geholt.

Nach dem Ausstieg aus dem Wassergeschäft in Großbritannien und dem geplanten Rückzug aus den USA sieht der Essener Energiekonzern RWE andernorts Wachstumschancen für den Bereich. "In Kommunen in Deutschland und Osteuropa, wo wir bereits Strom und Gas liefern, wollen wir auch mit Wasser einsteigen", sagte RWE Energy-Chef Heinz- Werner Ufer in einem vorab veröffentlichten Interview der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Gedacht werde auch an die Gründung eines Konzerns im Verbund mit den Städten Dortmund und Bochum. Diesen gehören mehr als 90 Prozent der Anteile des börsennotierten Versorger Gelsenwasser.

Überlegungen von RWE und den Stadtwerken Bochum (SWB) und Dortmund (DEW21), unter dem Dach von Gelsenwasser einen neuen Energiekonzerns im Ruhrgebiet zu gründen, waren bislang über Gedankenspiele nicht hinausgekommen. Die Gespräche seien ins Stocken geraten, sagte ein Sprecher von RWE Energy am Freitag. "Aber es besteht aus unserer Sicht Einigkeit sie fortzusetzen." Gelsenwasserchef Manfred Scholle hatte kürzlich gesagt, die Gesellschafterfragen seien einfach zu komplex gewesen.


Keine Freude am US-Wassergeschäft
Das Wassergeschäft in Großbritannien und den USA war für RWE ein Reinfall

"Die Städte könnten das Geschäft in der Region betreiben mit der Verantwortlichkeit für Strom, Gas und Wasser", schlug Ufer vor. "Alle darüber hinaus bestehenden Wasseraktivitäten der Städte über ihre Beteiligung an Gelsenwasser zusammen mit den RWE-Wasseraktivitäten könnten wir bündeln." Ein solches Unternehmen besäße international eine beachtliche Schlagkraft, betonte Ufer.

An seinem Wassergeschäft in Großbritannien und den USA hatte RWE kaum Freude gehabt. Der frühere RWE-Chef Dietmar Kuhnt hatte Milliardensummen in den Kauf des britischen Versorgers Thames Water und des US-Konzerns American Water gepumpt. Den hohen Investitionen standen aber nur geringe Margen gegenüber. Kuhnts Nachfolger Harry Roels hatte die Notbremse gezogen und den Verkauf der Töchter eingeleitet.

Während RWE Thames Water bereits 2006 abgestoßen hatte, kämpft der neue RWE-Chef Jürgen Großmann derzeit mit dem Börsengang von American Water. Nach einer verpatzten Platzierung von gut einem Drittel der Anteile hat der Konzern auf American Water gerade einen Wertverlust von rund 600 Mio. Euro verbucht.

 

 
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