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aktualisiert:
14. Januar 2014

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 20.12.2013

 

Die Landnahme der deutschen
Lebensmittelindustrie im Ausland

 

„Virtuelles Wasser“ ist ein Begriff, der sich mittlerweile durchgesetzt hat. Mit „virtuellem Wasser“ ist die Erkenntnis verbunden, dass das deutsche Wohlstandsmodell nur deswegen funktioniert, weil wir kubikkilometerweise Wasser außerhalb der deutschen Grenzen in Beschlag genommen haben. In wasserarmen Regionen verstärkt das deutsche »water grabbing« den Wasserstress. (Mehr zum „ virtuellen Wasser“ in den RUNDBR. 1000/1-4, 986/2, 958/4 906/3, 900/3 881/1 855/4, 823/2-3, 814/1, 806/1.)

Weniger bekannt ist, dass Deutschland auch Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche im Ausland beansprucht. Nur ca. 38% der Ernährungsgüter, die in Deutschland verbraucht werden, werden auch hier produziert. Fast zwei Drittel unserer Lebensmittel und Agrarprodukte kommen aus dem Ausland. Besonders verrückt: Die Lebensmittel, die die deutsche Ernährungswirtschaft in stetig wachsendem Ausmaß ins Ausland exportiert, basieren auf einer besonders hohen Flächeninanspruchnahme in Übersee: Die deutsche Lebensmittelbranche
kann nur deshalb in stetig wachsendem Ausmaß Milch- und Fleischprodukte in alle Welt exportieren, weil Deutschland immer mehr Viehfutter einführt – beispielsweise Soja aus Südamerika.

In der EU steht Deutschland mit dieser Landnahme in Übersee nicht alleine da – ist aber innerhalb der EU bei dieser Form des »land grabbings« führend. Beispiel Südamerika: 69 % der durch die EU belegten außereuropäischen Flächen liegen in Südamerika. Bei Deutschland sind es 65 %.

Beim Durchforsten der Statistiken wird auch klar, welch große Rolle Deutschland bei der außereuropäischen Flächeninanspruchnahme spielt: Rund 24 % des gesamten virtuellen Land-Handels der EU gehen auf Deutschland zurück.

Zur außereuropäischen Flächenbelegung durch die deutsche Lebensmittel-, Viehfutter- und Agrotreibstoffindustrie haben wir zahlreiche Fakten und Zahlen zusammengestellt. Den siebenseitigen Bericht „Wie viel Fläche braucht Deutschland?“ können WASSER-RUNDBRIEF-AbonenntInnen kostenlos via nik@akwasser.de als pdf anfordern.


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.

 
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