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27. März 2006

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

Weltwassertag 2006

in München

 


22 März 2006
auf dem Münchener Marienplatz

 

Eine "Freiheitsstatue Wasser" mit einem Glass Münchnerwasser steht hoch auf einem Sockel. Sie errinnert die Passanten an den Weltwassertag.

Viele bleiben stehen, oder kommen an den Attac-Stand. Sie wissen schon vom heutigen Weltwassertag, sind im Radio oder in ihrer Zeitung informiert worden.
Sie wissen auch dass Wasser gefährdet ist und dass internatinale Konzerne es haben wollen um es zu verkaufen. Dagegen sind sie ALLE.


 

Für uns am Stand die Möglichkeit auf die Machenschaften von Coca Cola zu informieren, weltweit. Dazu haben wir ein Infoblatt, dass wir verteilen und mit Jugentlichen ins Gespräch kommen, mehrfach sehr gute Gespräche.

 

Gedanken zum Weltwassertag
22.März 2006

Uns geht es in München gut, wir können unser Wasser aus den bayerischen Voralpen sorgenfrei genießen, es sprudelt unbehandelt aus der Leitung, liegt gut betreut in kommunaler Hand, ist preiswert, nicht privatisiert und nicht kommerzialisiert.
Weltweit ist Wasser häufig eine kommerzialisierte Ware, sehr teuer, nicht ökologisch umsorgt, gechlort, kaum trinkbar oder nicht zugänglich.
Wasser ist auf der Erde ausreichend vorhanden. Allerdings müsste es in trockenen Zonen besonders sorgfältig verteilt und genutzt werden: Wasserschutz muss Vorrang vor kommerziellen Interessen haben. (Eine Orange z.B. braucht 50Liter zum Wachsen, wird aber trotzdem auch in wasserarmen Zonen für den Export angebaut. Für wenige Cents kaufen wir den Saft in unseren Discountern und schütten ihn meist ohne Wertschätzung hinunter.)
Damit alle genug zu trinken haben, brauchen wir internationale Wasserverträge im Sinne des Menschenrechts auf Nahrung. Dieses Menschenrecht muss weltweit politisch Vorrang haben vor Handelsrechten. Dafür kämpfen viele internationale Nichtregierungsorganisationen, in München z.B. die Wasserallianz, ein Bündnis von Bund Naturschutz, Ver.di und den Globalisierungskritikern von Attac.
Wir erinnern daran: Wasser ist ein öffentliches Gut und muss in öffentlicher Hand bleiben. Die Wasserfrage darf nicht zum Geschäft werden.

Beispiel Coca Cola (mit Bonaqua u.a.)

Wegen mehrerer Skandale ist der Spaß- und Spiel-Konzern und Hauptsponsor der WM in Verruf geraten.
- Coca Cola ist in Kolumbien in die Ermordung von Gewerkschaftern verstrickt.
- Coca Cola verbraucht in Indien so viel Wasser, dass Bauern zum Trinken und Bewässern fast nichts mehr bleibt.
In beiden Fällen haben Proteste zu Boykotts und zu Rechtsverfahren geführt (Genaueres siehe Rückseite). Der Kampf um Menschenrechte, ökologische Weitsicht und maßvolles Wirtschaften ist am Beispiel Wasser besonders elementar! An diesem internationalen Wassertag wünschen wir uns für das Wasser Ihre besondere Sensibilität. Verfolgen Sie Presseberichte und politisches Geschehen diesbezüglich wachsam, und engagieren Sie sich in Ihrem Umfeld dafür, dass unsere wertvollen Gemeingüter und öffentliche Leistungen nicht geopfert werden. Nicht hier, nicht in der EU und nicht in der Welthandelsorganisation WTO!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, und freuen Sie sich dankbar am guten kommunalen Münchner Wasser, wenn es das nächste Mal aus Ihrer Leitung sprudelt!

Ihre ehrenamtlichen WasserverteidigerInnen
von der Münchner Wasserallianz

Student Ryan Bates, Uni Michigan, eine von 21 Boykott-Unis. U.a.in New York, New Jersey, Santa Clara, sowie in Kanada, Großbritannien, Irland und Italien. In Deutschland boykottiert seit 2003 die Gewerkschaft ver.di.


Proteste und Vorwürfe gegen Coca Cola

Schauplatz Indien/ Abfüllbetrieb Coca Cola/ Plachimada

Der Vorwurf: Durch den immensen Wasserverbrauch des Coca-Cola-Betriebs sei der Grundwasserspiegel bedrohlich weit abgesunken und zudem mit chemischen Abfällen so belastet, dass den Bauern in den 50 umliegenden Dörfern kein Nutz- und Trinkwasser mehr bleibt. Proteste führten zu einem noch laufenden Verfahren vor dem Verfassungsgericht. Darin steht die Verhältnismäßigkeit zwischen dem Menschenrecht auf Nahrungssicherheit (Wasser inbegriffen) und den Lizenz- und Handelsrechten zur Verhandlung. Das Ergebnis wird weltweit von exemplarischer Bedeutung sein.

Schauplatz Kolumbien

Der Vorwurf: Coca Cola habe zwischen 1989 und 2002 sieben führende Mitglieder der kolumbianischen Gewerkschaft Sinaltrainal im Zuge von Protestaktionen gegen die Arbeitsbedingungen bei Coca Cola/Kolumbien umbringen lassen, von Todesschwadronen der rechten Paramilitärs. Das Unternehmen habe die übrigen Gewerkschaftsmitglieder zum Austritt gezwungen, ihre Gehälter von 380 Dollar auf 130 Dollar gekürzt, den Kündigungsschutz aufgehoben und die Krankenversicherung gestrichen.
Auf wachsenden Protest hin hat Coca Cola nun einem Untersuchungsverfahren zugestimmt, unter der Aufsicht der ILO, der internationalen Arbeitsorganisation der UN.

Schauplatz München

ÖDP und Grüne möchten den ethischen Druck auf Coca Cola bestärken und haben im Stadtrat den Antrag gestellt, Coca Cola als Sponsor für die WM in München abzuweisen. Der Antrag wurde am 10.3. mit der Begründung abgelehnt, man wolle erst den Ausgang des Verfahrens gegen Coca Cola im Rahmen der UN abwarten.


 

in Hamburg


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum WeltWasserTag 2006
Offener Brief an Herrn Senator Dr. Michael Freytag

Sehr geehrter Herr Dr. Freytag,

Sie stellen sich am 22. März auf den Gerhard Hauptmann Platz und sammeln für die Welthungerhilfe Cents und Euros.
Ehrenswert? Löblich? Peinlich? Ein Blick hinter die Kulissen lohnt sich.

Mit Ihrer Politik u.a. als Aufsichtsratsvorsitzender der Hamburger Wasserwerke erhält die Stadt von jedem Hamburger Bürger 50 Cent mit jedem Kubikmeter Wasser, den dieser verbraucht.

Mit der Zusammenlegung von HSE und HWW zu „Hamburg Wasser“ kommen Sie auch an die Gewinne der HSE, die eine Körperschaft öffentlichen Rechts ist und damit keine Gewinne machen darf.
Pro Jahr ergeben sich vorraussichtlich Summen von 60 -100 Mio Euro. Interessant wird in diesem Zusammenhang der nächste Geschäftsbericht von „Hamburg Wasser“

Dieses Geld sollte für die Erreichung des Milleniumziels der UNO verwendet werden: Die Zahl der Menschen, die ohne Trinkwasserversorgung sind bis 2015 zu halbieren.

Mit der Einstellung von Dr. Michael Beckereit als Geschäftsführer zum 1.1. 2006 haben Sie einen der ersten Privatisierer Deutschlands und einen Abwasserfachmann an die Spitze der Hamburger Wasserwerke gesetzt. Der zweite kaufmännische Geschäftsführer ist Dr. Werner von der Hamburger Stadtentwässerung. Damit gibt es in der Geschäftsführung keinen Fachmann für Trinkwasser.
Und Dr. Beckereit hat nichts Besseres zu tun als erfahrene Trinkwasserfachleute der Hamburger Wasserwerke Herrn Krüger und Herrn Leonhard vor die Tür zu setzen – „frei zustellen im gegenseitigen Einvernehmen“, wie das so schön heißt.

Hamburgs Bürger ruft Herr Beckereit auf doch bitte schön mehr Wasser zu verbrauchen unter dem Vorwand dass sonst die Leitungsnetze nicht genügend gespült werden.
Sein Jahresgehalt von 200.000 Euro bezahlen natürlich auch wir mit unseren WasserEuros.

Das Ziel der Geschäftspolitik von „Wasser Hamburg“ ist Privatiserung von innen, und Expansion nach außen. Was ist das Ziel Ihrer Reise mit Herr Dr. Beckereit, nach Indien und China?

Am 24. November 2004 hat die Bürgerschaft den Senat beauftragt das Anliegen des Volksbegehrens „Unser Wasser Hamburg“ in einem Gesetzestext zu bringen. Was ist seither passiert?
Eine Senatsvorlage wurde dem Umweltausschuss vorgelegt. In Ihrer Formulierung sind soviel Hintertürchen eingearbeit, daß beispielsweise ein Verkauf der Hamburger Wasserwerke z. B. an Vattenfall möglich wäre.
Daraufhin gab es eine Expertenanhörung am 23. November 2005 mit 49-seitigem Protokoll. Der Senat erhielt Formulierungshilfen. Doch er zeigt keinerlei Interesse, den Auftrag der Bürgerschaft umzusetzen.
In der Umweltausschusssitzung am kommenden Donnerstag den 23.3.
um 18 Uhr soll unter TOP 3 über eine zweite Expertenanhörung durchgesetzt werden. Herr Dr. Beckereit wird voraussichtlich anwesend sein. Oder wird des Thema wieder von der Tagesordnung genommen? Oder auf die lange Bank geschoben?

Hamburgs WasserWächterInnen gehen für’s Wasser durch’s Feuer.

Hamburgs BürgerInnen und Bürger machen sich ernsthafteSorgen um die Qualität Ihrer Trinkwasserversorgung und Ihre nachhaltige Daseinsvorsorge.

In diesem Sinne überreiche ich Ihnen heute am Weltwassertag eine Flasche mit Wasser aus der öffentlichen Wasserversorgung.

Sie persönlich tragen die Verantwortung dafür, dass nachkommende Generationen noch Hamburgs Trinkwasser beruhigt trinken können

Weitere Infos:
Arbeitskreis WasserBlicke
c/o Brigitta Klotz, Saarlandstr. 16 E, 22303 Hamburg


 



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