Berlin. Über
              60 Vertreter aus der öffentlich-rechtlichen Wasserver- und
              -entsorgung            haben sich am Montag, dem 19. März
              zur ersten Mitgliederversammlung der            "Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft" (AöW)
              in Berlin getroffen.
           Bei der Mitgliederversammlung
              im Ernst Reuter Haus machte der gerade                gewählte
              Präsident der Allianz, Dr. Jochen Stemplewski                (Vorstandsvorsitzender
              von Emschergenossenschaft und Lippeverband) noch              einmal
              deutlich, welchen Wert die Wasserwirtschaft als Teil der öffentlichen              Daseinsvorsorge darstellt. 
           
        
          "Die deutsche
                  Wasserwirtschaft ist ganz überwiegend von öffentlichen
                  Unternehmen und Einrichtungen geprägt.
                    Mehr als                90 Prozent der Abwasserentsorgung und über
                    60 Prozent der                Trinkwasserversorgung werden von öffentlich-rechtlichen
                    Organisationsformen                oder von kommunal beherrschten
                    Gesellschaften geleistet. Diese Ausrichtung                der
                    Wasserwirtschaft auf Organisationsformen, die eine unternehmerische                Führung
                    mit Weltmarktunabhängigkeit und einer Non-profit-Orientierung                verbinden,
                    bedeutet für die Bürgerinnen und Bürger,
                    qualitativ hochwertige                Leistungen der Daseinsvorsorge
                    zu günstigen Preisen und Gebühren
                    zu                erhalten."
        
        
           Die Allianz
                  hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Auffassung der öffentlich-rechtlichen
                  Wasserwirtschaft bundesweit zu artikulieren, ihre                      Position
                  zu wichten, Fragen zu formulieren und ihre Interessen in Öffentlichkeit
                  und Politik mit Nachdruck zu vertreten.
           
        
          "In Anbetracht
                  der aggressiven Lobbyarbeit privater                        Wasserwirtschaftsunternehmen
                  und ihrer Verbandsvertreter ist es an der Zeit,                        Positionen
                  abzustimmen, sie mit Nachdruck zu vertreten, um so zu verhindern,                        dass
                  der ordnungspolitische und rechtliche Rahmen zu Gunsten der Privaten                        verschoben
                  wird. Wasser gehört nicht in Privathand - das ist
                            die Leitlinie!" so
                            Stemplewski weiter. 
        
        
           Die Forderung
                  nach der Steuerpflicht für die öffentlich-rechtliche                    Abwasserbeseitigung,
                  die Erfindung der sog. Abwasserkonzession, der Ruf nach                            Anwendung
                  des Vergaberechts bei öffentlich-rechtlicher
                                Zusammenarbeit sind                            Themen,
                                die mit beträchtlichem Aufwand in die
                                ordnungspolitische Diskussion                            um
                                die Zukunft der Wasserwirtschaft hineingetragen
                                werden. Es sind Elemente                            einer
                                Strategie, die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen
                                zu Lasten                            der öffentlichen
                                Aufgabenträger und zu Gunsten
                                der privaten Unternehmen zu                            verschieben.
                            
          Da die Liberalisierungsdebatte
              mit der offenen Forderung nach                            weit
              reichender Privatisierung der Wasserwirtschaft keinen Rückhalt
                                  in                            Politik und Öffentlichkeit
                                  gefunden hat, wird versucht - nach dem in der                            Abfallwirtschaft
                                  bereits angewandten Strickmuster - auf Umwegen, "Wasser
                              in                            Privathand" zu bekommen. Ganz
                              aktuelle Beispiele der Abfallwirtschaft machen
                              die
              zunehmende Tendenz zur Rekommunalisierung deutlich, um die Gebühren
                                    zum                            Teil erheblich
              senken zu können.
           Zu den Gründungsmitgliedern
              der Allianz der öffentlichen
                                      Wasserwirtschaft                            gehören
                                      Wasserverbände und kommunale
                                      Unternehmen aus dem gesamten                            Bundesgebiet,
                                      u.a. aus München, Nürnberg, Stuttgart,
                                      Köln
                                      sowie aus                            Schleswig-Holstein,
                                Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen.
           Geschäftsstelle
                ab 1.4.2007 in Berlin
           Unter Leitung
              von Dr. Hans Estermann (57) wird die Geschäftsstelle
                                          der AöW                            ab
                                          dem 1. April die Arbeit aufnehmen.
                                          Das Team um den Experten und                            Szenekenner
                                          in Sachen Kommunalwirtschaft wird die
                                          Geschäftsräume
                                          im Ernst                            Reuter
                                          Haus beziehen, wo neben dem Deutschen
                                          Städtetag
                                          weitere                            Spitzenverbände aus der Kommunalwirtschaft ihre Hauptstadtbüros
                          unterhalten.
           
          Internet-Seite
                  der Allianz für öffentliche Wasserwirtschaft
                  Manifest der Allianz