Braunschweig.
              Im Bieterverfahren um die bisher städtische Stadtentwässerung
              Braunschweig GmbH (dem früheren Fachbereich 
              Stadtentwässerung) wird Oberbürgermeister Dr. Hoffmann
            den 
            Ratsgremien den Abschluss eines Geschäftsbesorgungsvertrages            (Betreibermodell)
            mit dem in Braunschweig schon bekannten und eingeführten Veolia-Konzern
            empfehlen. 
          Veolia ist bekanntlich
              seit dem 1. Januar 2005 Partner der Stadtverwaltung in der Braunschweiger
              Versorgungs-AG (Strom, Gas, 
            Wasser). Einen entsprechenden Beschlußvorschlag hat Oberbürgermeister
            Dr. Gert Hoffmann für die Ratssitzung am 17. November 
            zur Entscheidung vorgelegt.
          Der Oberbürgermeister
              zeigte sich sehr erfreut von dem Ausschreibungsergebnis, weil es
              nicht nur auf einen guten, vertrauten Partner hinauslaufe, sondern
              weil auch mit rund 20 Mio. Euro ein beachtlicher strategischer
              Mehrerlös wieder einmal bei einer Privatisierung für
            die Stadt 
            herauskommen würde. Insgesamt könnten von der Kaufpreissumme
            in 
            Höhe von rund 238 Mio. Euro nach Abzug von Rückstellungen
            für Investitionen, Risiken und Vorsorgeaufwendungen zur Gebührenstabilität
            immerhin 115 Mio Euro dem städtischen Haushalt zugeführt
            werden.
           
        
              Als „interessant
                    und erwägenswert“ bezeichnete
                Dr. Hoffmann 
                das Angebot von Veolia, auf Wunsch der Stadt auf einen von ihr
                  zu 
                bestimmenden Zeitpunkt das Geschäft auf die Braunschweiger
                Versorgungs-AG zu übertragen. Da die Stadt selbst auf dieses
                Unternehmen 
                einen maßgeblichen Einfluss habe, bliebe bei dieser Variante
                weiterhin 
                eine städtische Einwirkung auf diese Aufgabe im hohen Maße
                erhalten. 
                Da zudem bei der Stadt ohnehin das Eigentum der Anlage und die
                ausschließliche Entscheidungskompetenz über die Gebühr
                bliebe, könnte                das eine optimale Lösung darstellen.
              Der Oberbürgermeister
                  zeigte sich sicher, daß dieser
                Vorschlag im Rat eine breite Mehrheit findet. 
               
        
                  Für
                      die Bürger wäre folgendes erfreulich und sichergestellt:
                    Eine größtmögliche Gebührenstabilität,
                    eine Garantie des Qualitätsstandards
                    der 
                    bisherigen Aufgabenwahrnehmung, größtmögliche
                    Einflußnahme
                    der 
                    Stadt und eine weitere Konsolidierung der städtischen
                    Finanzen. Mehr
                    ließe sich bei einem solchen Vorgang schlichtweg nicht
                    erreichten, resümierte der Oberbürgermeister.
                  Der
                      Vertrag mit einer Laufzeit von 30 Jahren sieht vor, dass
                      die Stadt-
                    Entwässerung Braunschweig GmbH von der Stadt das städtische
                    Vermögen übernimmt, das zur Abwasserentsorgung
                    benötigt
                    wird, sowie 
                    sämtliche rund 230 Mitarbeiter. Anschließend wird
                    die Stadtentwässerung Braunschweig GmbH an Veolia verkauft.
                    Dabei spielt auch der 
                    Abwasserverband Braunschweig eine Rolle: Er erwirbt das Nutzungsrecht
                    am städtischen Kanalnetz und stellt es anschließend
                    der Stadtentwässerung Braunschweig GmbH zur Verfügung.
                    Dadurch wird die 
                    Transaktion steuerlich und im Hinblick auf Synergien optimiert.
                  In dem
                      EU-weiten Vergabeverfahren, für das der Verwaltungsausschuss                      der
                      Stadt im April 2005 „grünes Licht“ gegeben
                      hatte, kam es der Stadt 
                    neben dem Kaufpreis auf ein hervorragendes Unternehmenskonzept
                      und 
                    die Sicherung von Arbeitnehmerinteressen unter Einhaltung
                      der Entsorgungssicherheit, der Wahrung des städtischen
                      Einflusses und der 
                    Gebührenstabilität an. “Alle Ziele der
                    Privatisierung sind mit dem                    Angebot von Veolia erreicht“, so der OB. 
                  So sichere
                      Veolia den Ausschlus betriebsbedingter Kündigungen über
                      zehn Jahre, eine Erhöhung der Ausbildungsquote, Expansionsmöglichkeiten
                      für die Stadtentwässerung Braunschweig GmbH und
                    ab 2008 
                    ein Sponsoring sozialer, sportlicher und kultureller Zwecke
                      in Braunschweig mit 100.000 Euro pro Jahr zu. Ferner erhalte
                      die Stadt Braunschweig die Option, zu einem späteren
                      Zeitpunkt die Übertragung
                    der 
                    Anteile der Stadtentwässerung Braunschweig GmbH auf
                    die Braunschweiger Versorgungs-AG verlangen zu können,
                    wenn diese in die 
                    Konditionen des jetzt angebotenen Vertrages einsteigen will.
                  Die
                      Stadt hat in dem Vertrag überdies
                      zahlreiche Sicherungsmechanismen zu ihren Gunsten verankert.
                      So kann sie etwa die Rückübertragung 
                      sämtlicher Geschäftsanteile verlangen, wenn der
                      Vertragspartner seine
                    Aufgabe nicht erfüllt oder seinen beherrschenden Einfluss
                    auf die Stadtentwässerung verliert. Dies gilt auch bei
                    Weiterverkauf, Verpfändung 
                    oder eine andere Form der Eigentumsübertragung, die
                    immer der Zustimmung der Stadt bedarf. Die Pflichten von
                    Veolia zur ordnungsgemäßen und dauerhaften Abwasserentsorgung
                    sind durch hohe Vertragsstrafen abgesichert. Der Vertrag
                    sichert ab, daß hohe
                    Qualitätsstandards der Abwasserentsorgung eingehalten
                    werden.
                  Insgesamt
                      hatten sich fünf Unternehmen an dem Bieterverfahren
                    beteiligt,                    das von der Beratungsgesellschaft KPMG, Corporate Finance,
                    und der Rechtsanwaltgesellschaft Beiten Burkhardt begleitet
                    wurde.
                  Stadt Braunschweig - Pressestelle 
                    Platz der Deutschen Einheit 1 - 38100 Braunschweig
                    Pressesprecher: Jürgen Sperber
                    Telefon (0531) 4 70-3773, Telefax: (0531) 470-2903, 2994
                    Internet: http://www.braunschweig.de
                    Email: pressestelle@braunschweig.de