... hat Prof.
              Dr.-Ing. HARRO BODE sein Editorial in der GWF-WASSER/ABWASSER 7-8/02,
              S. 469, überschrieben. Der vom Bundeswirtschaftsministe-rium
              und der Wirtschaftspresse seit Jahren wiedergekäute Vorwurf
              wird vom Vorstandsvorsitzenden des Ruhrverbandes hinterfragt:
           
        
           „Kann es sein, dass wir hier einem kollektiven Irrtum aufsitzen?
                  Warum braucht die inländische Wasserwirtschaft zu ihrer Rechtfertigung
                  ausländische Erfolge? (...) Das Trinkwasser kommt aus der Region
                  und auch die Abwasserreinigung findet vor Ort statt. - Worin bestehen überhaupt
                  die 'Exportchancen‘ der deutschen Wasserwirtschaft?
                  Ist es wünschenswert, dass sich mit Geld, das in der Regel vom
                  deutschen Gebührenzahler stammt, im großen Stil an ausländischen
                  Projekten beteiligt wird, die oft hohe Risiken in sich tragen?“
        
        
           BODE weist
                  darauf hin, dass deutsche Baukonzerne und Anlagenlieferanten
              gleichwohl „überaus erfolgreich“ in den Wassersektoren
                    im Ausland engagiert sind. Angesichts des Ausstiegs des RWE-Konzerns
                    aus dem überseeischen „Wassergeschäft“ (s.
                    RUNDBR. 821/3, 809/1) hebt der RUHRVERBANDS-Chef aber auch
                    hervor:
           
        
          „Es ist offenbar eine Illusion zu glauben, dass man in diesem
                          Sektor im Ausland schnell viel Geld verdienen und im großen Stil Arbeitsplätze
                          für Deutsche schaffen könnte.“
        
        
           BODE rät zur klugen Selbstbeschränkung:
           
        
          „Wasser ist eine örtliche Ressource und es bedarf daher
                                  individueller Lösungen vor Ort. Der deutsche Bürger wird
                                  es nicht als Mangel empfinden, wenn sein örtlicher, meist kommunal
                                  aufgestellter Wasserver- und -entsorger keine internationalen Erfolge
                                  aufweisen
                              kann.“
        
        
           [Wobei man
                  hinzufügen muss, dass auch der RUHRVERBAND über
                                    seine Tochter "RuhrWasser AG International Water Management“ Ende
                                    der 90er Jahre ebenfalls schon Ambitionen auf den  vermeintlich
                                    profitträchtigen „Weltwassermarkt“ an
                                    den Tag gelegt hatte; s. RUNDBR. 567/1.]