Pressemitteilung
                      vom 21.10.2009: 
                      Gebührenerhöhung statt Steuersenkung
                   In
                      der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU, FDP und CSU soll 
                        offensichtlich die Belastung der Bürgerinnen und Bürger
                      mit höheren 
                      Abwassergebühren festgeschrieben werden. Bisher ist
                      Abwasser als 
                      hoheitliche Aufgabe der Kommunen oder Verbände aus
                      gutem Grund nicht der 
                      Umsatzsteuer unterworfen. Generell ist die öffentliche
                      Daseinsvorsorge 
                      steuerlich anders behandelt als privatwirtschaftlicher
                       Leistungsaustausch. Mit dem Einstieg beim Abwasser werden
vielleicht 
                      bald noch weitere öffentliche Leistungen mit zusätzlichen
                      Steuern 
                      belastet. Die zugesagte Steuerreform wäre dann wohl
                      zunächst ein Mal ein 
                      Griff in die Geldbörse der Bürgerinnen und Bürger.
                  Nach
                      dem Beschluss der Finanzminister der Europäischen
                    Union ist auch 
                    ausgeschlossen, dass auf Abwasser der verminderte Steuersatz
                    von 7 % 
                    erhoben würde. Eine Änderung der Mehrwertsteuer-Systemrichtlinie
                    wurde 
                    im Sommer abgelehnt. Somit wären 19 % fällig, wenn
                    sich die Koalition 
                    darauf einigt. Die AöW wendet sich entschieden gegen
                    dieses Vorhaben, 
                    das schon seit Jahren von den privaten Entsorgern forciert
                    wurde. Erst 
                    vor Kurzem hatte die EU-Kommission eine Beschwerde abgelehnt
                    und 
                    festgestellt, dass die öffentliche Daseinsvorsorge steuerbefreit
                    sei. 
                    Die neue Bundesregierung ist gut beraten, dieser Linie zu
                    folgen. Bis zu 
                    20 % höhere Abwassergebühren ohne irgendeine verbesserte
                    oder 
                    zusätzliche Leistung sind nicht hinnehmbar.
                  Faktisch
                      würde so die Steuerbefreiung für
                      die staatliche Abwasser- und 
                      Abfallwirtschaft wegfallen und Schätzungen zufolge
                      bis zu vier 
                    Milliarden Euro in die Kasse spülen, schreibt die "Financial
                    Times 
                    Deutschland ", die letztlich von den Gebührenzahlern
                    aufzubringen wären.