„Wir
          sind hier doch nicht in der Sahelzone!“ ist einer der Standardsprüche
          deutscher Wasserwerker, wenn die Rede auf einen möglichen Wassermangel
          in Deutschland kommt. Dabei zeichnen sich Wassermangelsituationen
          (insbesondere für die Landwirtschaft) nicht nur in den Trockenzonen
          Ostdeutschlands ab. Auch
          in Westdeutschland gibt es im Windschatten von Gebirgen Regionen mit
          besonders geringen Jahresniederschlagsmengen – beispielsweise
            in Rheinhessen im Wind- und Regenschatten des Nordpfälzer Berglands.
            Lokal waren dort Versorgungsprobleme im Trockenjahr 2003 aufgetreten.
            
      Erstmals
          musste 2005 der „Wassernotstand“ in der Verbandsgemeinde
              Kirchheimbolanden (Donnersbergkreis) ausgerufen werden. Die Brunnen
              konnten nicht mehr genug Wasser liefern, um die örtlichen
              Gemeinden zu versorgen. Wie in vergleichbaren Fällen wurde
              dem Problem mit einer kleinen „Fernwasserleitung“ abgeholfen.
              
      Um
          die Engpässe
                bei der öffentlichen Wasserversorgung zu beheben, wurde
                2007 ein Verbund zwischen den Stadtwerken Kirchheimbolanden und
                der
                Wasserversorgung Rheinhessen GmbH, Bodenheim vereinbart. Am
                19.01.09 konnte der Schlussstein
                zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserversorgung im Donnersbergkreis
                gesetzt werden. Eine rund 18 km lange Trinkwassertransportleitung
                von
                Gau-Odernheim in den Donnersbergkreis wurde von der rheinland-pfälzischen
                Umweltministerin MARGIT CONRAD (SPD) in Betrieb genommen. Damit
                lassen sich nun rund 350.000 Kubikmeter Trinkwasser jährlich
                von der Rheinhessen Wasser GmbH aus der Rheinniederung quer durch
                das rheinhessische
                Hügelland bis nach Kirchheimbolanden am Ostabfall des Nordpfälzer
                Berglands pumpen. Die Verbindungsleitung mit vorgeschalteter
                Pumpenanlage und die Hochbehälter mit Druckerhöhungsanlage
                wurden mit rund 4,5 Millionen Euro zinslosem Darlehen vom Land
                gefördert. „Auch
                  vor dem Hintergrund des Klimawandels mit zunehmend trockneren
                  Sommern ist dies eine echte Zukunftsinvestition“, so
                  die Ministerin bei der Eröffnung der Wasserüberleitung.
                  
      Was
          lehrt uns das: Wenn in den letzten Jahrzehnten nicht Milliarden DM
          in den
                    Bau von
                    Gruppen- und Fernwasserversorgungen investiert worden wären,
                    dann wäre Wassermangel vielerorts auch in Deutschland
                    ein gravierendes Problem.