Die
          Zusammenarbeit von Kommunen wird durch die heute im Bundesrat 
        verabschiedete Vergaberechtsnovelle zukünftig stark erschwert, 
        kritisiert Erhard Ott, Bundesvorstandsmitglied der Vereinten 
        Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di).
      Insbesondere
          kleine Kommunen würden Kooperationen eingehen, um öffentliche
          Aufgaben wie die Wasserver- und Abwasserentsorgung 
gemeinsam anzugehen. Dadurch garantierten sie eine flächendeckende 
        qualitativ hochwertige und preiswerte Versorgung. Die heute 
        getroffene Entscheidung des Bundesrats gefährde dieses Vorgehen.
        Ott 
        befürchtet, dass die Kommunen jetzt gezwungen würden, eine
         Dienstleistung, die sie gemeinsam erbringen wollen, vorher öffentlich        auszuschreiben.
      "Bei einer solchen Ausschreibung stehen natürlich
          sofort private 
          Anbieter, beispielsweise große weltweit operierende Wasserversorger
          oder Entsorgungsunternehmen, vor der Tür und die Chance für
        die 
        Kommunen ist praktisch vertan", betonte der Gewerkschafter. 
        Erfahrungen aus der Vergangenheit würden zeigen, dass bei einer
         Privatisierung Arbeitsplätze vor Ort verloren gingen und die Kunden
         mit höheren Preisen rechnen müssen.
      In
          ihrem ursprünglichen
          Entwurf der Vergaberechtsnovelle hatte die 
        Bundesregierung klargestellt, dass eine interkommunale Zusammenarbeit        kein öffentlicher
        Auftrag sei und infolgedessen keine Ausschreibung erfolgen müsse. Dieses hatte ver.di ausdrücklich begrüßt.
        Auf Druck 
        der privaten Anbieter habe der Bundestag in seinem Beschluss vom 19.
         Dezember 2008 diese Klarstellung jedoch gestrichen. Mit seiner 
        Zustimmung habe der Bundesrat jetzt bei seiner Aufgabe versagt, die 
        Interessen der Kommunen in den Gesetzgebungsvorgang angemessen 
        einzubringen, erklärte Ott.
              V.i.S.d.P.:
      Martina
          Sönnichsen, 
          
          ver.di-Bundesvorstand, 
        Paula-Thiede-Ufer 10, 
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