UNO
                    muss Zugang zu Wasser als Menschenrecht anerkennen
            Soziale
                    Bewegungen weltweit fordern Zustimmung
             Am
                morgigen Mittwoch, 28. Juli, wird in der UNO ein Antrag über
                die              Anerkennung des Zugangs zu Wasser als Menschenrecht
                abgestimmt. Bolivien
              und weitere 31 Länder unterstützen den Antrag. In einem
              offenen Brief              fordert das globalisierungskritische
              Netzwerk Attac gemeinsam mit              hunderten weiteren Sozialen
              Bewegungen aus aller Welt die Vereinten              Nationen auf,
              der Resolution zuzustimmen. Besonders für die
              Länder des              Südens sei die Anerkennung des
              Rechts des Zugangs auf Wasser elementar.              Mehr als
              eine Milliarde Menschen weltweit hat keinen Zugang zu sauberem              Wasser, jeden Tag sterben 4000 Kinder an den Folgen verunreinigten
              Wassers.
            "Wasser
                wird in Zukunft umkämpft sein wie heute das
              Erdöl", sagte              Kerstin Sack vom bundesweiten
              Attac-Koordinierungskreises. "Doch
              Wasser              ist keine Ware, sondern ein Menschenrecht.
              Wir fordern die              Bundesregierung auf, sich in der UNO dem Antrag Boliviens anzuschließen."
            Jedoch
                deutet sich bei dem Thema ein Nord-Süd-Konflikt in
              der UNO an.              Die USA, Kanada aber auch die Europäische
              Union haben ein starkes              Interesse an der Liberalisierung
              des Wassermarktes. Dadurch sollen              Konzerne Zugang
              zu den Wassermärkten des Südens erhalten.
              Privatisierung              von Wasser oder so genannte Public
              Private Partnerships (PPP) gehören
              zu              den immer wiederkehrenden Forderungen der Industrieländer
              gegenüber den              Ländern des Südens. Mittlerweile
              haben einige Länder
              wie Bolivien und              Uruguay die Privatisierung des Wassers
              durch Referenden in der              Verfassung untersagt. Aber
              die EU will unter anderem bei den              Verhandlungen mit
              dem MERCOSUR, dem gemeinsamen Markt Südamerikas,
              an              der Öffnung der Märkte festhalten.
            Auch in Deutschland
                gibt es Beispiele für die Privatisierung
              von Wasser,              wie etwa die Teilprivatisierung der Berliner
              Wasserbetriebe. In Zeiten              klammer Kassen der Kommunen drohen andere, dem Beispiel zu folgen.
            Attac
                engagiert sich gegen die Privatisierung öffentlicher
              Güter in all              ihren Erscheinungsformen. Mit der
              bundesweiten Kampagne "PPP
              Irrweg"              klärt Attac über so genannte Öffentlich-Private
              Partnerschaften (Public              Privat Partnerships / PPP)
              auf und setzt sich für den Erhalt
              und Ausbau öffentlicher Infrastruktur ein. In Berlin engagiert
              sich Attac imBündnis Berliner Wassertisch für eine Rekommunalisierung
              der              Wasserbetriebe. Ende Juni ist das vom Wassertisch
              initiierte              Volksbegehren für die Offenlegung
              der Geheimverträge
              der Berliner              Wasserbetriebe gestartet.