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	       7. Januar 2011 
	      
	    
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         WasserInBürgerhand! 
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    Disput um "Water Makes Money" 
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        BBU-Wasserrundbrief,19.12.2010 
        „Water
                  makes Money“: Mit Lügen  
          und Halbwahrheiten demontiert! 
         
       
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          Untergebuttert
              fühlen sich die Filmemacher von „Water makes Money“ in
              der Berichterstattung über eine Diskussionsveranstaltung zu
              dem Film im RUNDBR. 956/1-3 (vom 4.10.2010,
              siehe unten).  
          Der Film
                setzt sich kritisch mit dem Geschäftsgebaren der beiden
                französischen
                Wassermultis SUEZ und VEOLIA auseinander. Neben einem Vertreter
                der privatisierungskritischen „Allianz öffentliche
                Wasserwirtschaft“ (AöW) war bei der Freiburger Filmvorführung
                auch der Pressesprecher der VEOLIA Wasser Deutschland GmbH anwesend.
                Zusätzlich zu der bereits im RUNDBR. 957/1-2 (vom
                14.11.2010, siehe unten) veröffentlichten
                Kritik von MARKUS HENN bemängeln die Filmemacher u.a., dass
                sie nicht ebenfalls frühzeitig genug zur Diskussion um
                ihren Film eingeladen worden waren. „Erstaunlich“ sei
                ferner, dass in den RUNDBR.-Notizen über die Debatte zum
                Film in „eindeutiger
                Parteilichkeit fast ausschließlich die Positionen von Veolia
                referiert“ worden wären. Genauso daneben sei die Kritik,
                dass der Film überwiegend weit zurückliegende Korruptionsfälle
                der beiden Wassermultis aufrollen würde: 
           
        
          „Bis
              Korruptionsfälle
                    justiziabel werden, dauert es leider meist sehr lange. So
              kann der Film nur 
                    vergangene Fälle darstellen. Daher reicht auch der Korruptionsfall
                  in Grenoble wie im Film dargestellt bis in die Gegenwart – ist
                  doch der Korrumpierte ein enger Freund des Staatspräsidenten.“ 
         
        
           Die Filmemacher
                  setzten sich des Weiteren kritisch mit dem Dementi des VEOLIA-Pressesprechers
                  auseinander, dass heutzutage beim Erwerb
                    von Konzessionen noch „Eintrittsgelder“ an Bürgermeister
                    und Kommunen bezahlt würden: 
           
        
          „Das
              Eintrittsgeld wird auch in Frankreich bis zum heutigen Tag unter
              anderem Namen
                  weiter praktiziert. U.a. auch international – siehe
                            das Filmbeispiel Braunschweig. Natürlich bestreitet
                            VEOLIA, dass das in Braunschweig ein Eintrittsgeld
                            war. Der Bürgermeister
                            nennt es „Kaufsumme“. In Wahrheit ist
                            es ein Kredit, der von den Wasserkunden mit Zins
                            und Zinseszins zurückgezahlt
                            werden muss – exakt dasselbe wie das Eintrittsgeld
                            in Toulouse, Montpellier und vielen anderen Orten.
                            Es heißt nur anders. Übrigens
                            wird im Film ausführlichst dargelegt, das zum
                            Betrug des Eintrittsgeldes immer zwei gehören:
                            Die Stadtverwaltung, die mit den Einnahmen protzt
                            und VEOLIA oder SUEZ, die dieses Falschspiel
                            nicht nur mitspielen,
                            sondern den von Schulden gebeutelten Kommunen dies
                            als intelligente Finanztechnik andienen (stets im
                            Verbund mit
                            Beraterfirmen wie KPMG).“ 
         
        
           Ferner wird
                  kritisiert, dass VEOLIA Druck auf deutsche Fernsehsender ausgeübt
                  habe, um eine Ausstrahlung des Vorgängerfilms „Wasser
                          unter dem Hammer“ zu verhindern: 
           
        
          „Pressefreiheit – aber
              nur soweit die Interessen eines solchen Großkonzerns nicht
              berührt werden. Dies scheint
                                    die Haltung eines Globalplayers zu sein,
              der aus seinem Heimatland Frankreich
                                nichts anderes gewohnt ist.“ 
         
        
        
          „Allerdings
                  hätten wir auch nicht annähernd damit gerechnet,
                                            dass ausgerechnet hierzulande eine
                  Organisation, die sich „Wasser
                                            in Bürgerhand“ nennt,
                                            dem global agierenden Waterplayer
                                            ohne nennenswerte
                                            Auseinandersetzung die Basis bietet,
                                            um den so
                                            entstandenen Film „Water Makes
                                            Money“ mit Lügen
                                            und Halbwahrheiten zu demontieren!“ [Die
                                            RUNDBR.-Notizen waren auch auf der
                                            Homepage von „Wasser in Bürgerhand“ veröffentlicht
                                worden.] 
         
        
           Und im Übrigen
              brauche man sich über die Diktion der Berichterstattung
                                            im RUNDBR. über die Filmdebatte
                                            nicht zu wundern, seien doch die
                                            Wasserkonzerne „nicht offiziell,
                                            aber faktisch mit Personage und Mitteln
                                            maßgeblich in den Wasserschutzverbänden
                                            vertreten“.
                             
          Die gesamte
              Kritik der Filmemacher gibt es bei 
                          Leslie
                Franke & Herdolor Lorenz 
                Kern Film TV 
                Brennerstraße 58 d 
                20099 H a m b u r g  
                Tel: 040/ 24 12 90; Fax: 040/ 24
                                                12 96  
                            E-Mail@KernTV.de 
         
         
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        BBU-Wasserrundbrief,10.12.2010 
        Abwasser
                  an der Kläranlage vorbeigelenkt:  
                  Hat VEOLIA Brüssel
                  gelinkt? 
         
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        Wer
            ist schuld daran, dass die Brüsseler Großkläranlage
            im Dezember 2009 zeitweilig abgestellt worden ist? Das Abstellen
            der Kläranlage hatte in den Bächen und Flüssen in
            der EU-Hauptstadt zu einem ökologischen Desaster und in der
            Brüsseler Politik
            zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen der grünen Regionalumweltministerin
            und der konservativen Opposition geführt (s.
            RUNDBR. 950/1-2).
             
        Betreiberin der
            Kläranlage ist eine Tochtergesellschaft des VEOLIA-Konzerns.
              Die VEOLIA-Tochter hatte alle Schuld von sich gewiesen und behauptet,
              dass in den Ausschreibungsunterlagen der EU-Metropole die Abwasserzusammensetzung
              falsch beschrieben worden wäre. Im Abwasser hätten sich
              zu viel Sand, zu viele Baustoffe und zu viel Sperrmüll befunden.
              Trotz vielfacher Eingaben bei der Stadt habe Brüssel die Missstände
              im Kanalnetz nicht abgestellt (siehe
              auch Kasten). Letztlich habe
              man zum Schutz der Kläranlage das Abwasser an der Kläranlage
              vorbei direkt in die „Vorfluter“ einleiten müssen
              (s. 956/1). Um die Kläranlage
              wieder flott zu machen, hatte die VEOLIA-Tochter einen Nachschuss
              von 40 Mio. Euro von der Brüsseler
              Regionalregierung verlangt.  
        Die mysteriösen
            Vorgänge
                um das Kläranlagendebakel
                in Brüssel sind auch ein wichtiger Bestandteil in dem VEOLIA-Kritikfilm „Water
                makes Money“. Jetzt hat die belgische Zeitung „Le
                Soir“ am
                23.11.10 berichtet, dass eine unabhängige Expertengruppe
                festgestellt habe, dass die Schutzbehauptungen der VEOLIA-Tochter
                an den Haaren
                herbeigezogen seien. Die VEOLIA-Tochter Aquiris hätte die
                Großkläranlage
                nicht außer Betrieb setzten dürfen. Das dreiköpfige
                Expertenteam habe zudem kritisiert, dass das Verhalten von Aquiris
                mehrere Kanalarbeiter
                in Gefahr gebracht habe. Auf der Leser-Kommentar-Seite von Le
                Soir unkte sogleich ein User, dass man als nächstes mit
                der Behauptung rechnen müsse, dass die angeblich unabhängigen
                Experten auf der Gehaltsliste von VEOLIA-Konkurrenten stehen
                würden. 
                   
       
      
        
          
              
            Schnittstellenprobleme
                  zwischen  
Kanal- und Kläranlagenbetrieb 
             Hinter
                dem Streit zwischen Aquiris und der Stadt Brüssel steckt
                noch ein übergeordnetes
  Problem: In Brüssel liegt der Kanalbetrieb weiterhin in den Händen
  der Kommune – während die Kläranlage privat geführt wird.
  Das Auseinanderfallen der Verantwortlichkeiten zwischen Kanal- und Kläranlagenbetrieb
  führt nicht nur in Brüssel zu fortlaufenden Reibereien – den
  in solchen Fällen eben üblichen „Schnittstellenproblemen“.
  Es ist eine abwassertechnische Binsenweisheit, dass die Abwasserreinigung nur
  optimal funktionieren kann, wenn man Kanalisation und Kläranlage als
  Einheit begreift, in der alle Komponenten aufeinander abgestellt sein müssen.
  Die undurchsichtigen Vorgänge in Brüssel mahnen einmal mehr, die
  Verantwortlichkeit für das Kanalisationsnetz und die Kläranlage
  in einer Hand zu belassen – am
  besten in der Hand der Kommune. -ng-  
              
           
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      BBU-Wasserrundbrief,14.11.2010 
      "Water
                Makes Money": 
  Kein Schnee von gestern  
      
        
          
            
              Zur
                    Erwähnung des Films „Water makes Money“ im
                    RUNDBRIEF 956 vom 4.10.2010 (siehe
                    unten) haben uns einige klarstellende Notizen
                    von MARKUS HENN erreicht: 
             
           
         
       
     
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        Der
              Film "Water Makes Money" sorgt zurzeit in der Wasserszene
              für Diskussionen. Neben der erwartbaren Kritik von Seiten der kritisierten
              Konzerne (siehe z.B. RUNDBRIEF 956) gibt es auch in wohlwollenden
              Kreisen kritische Stimmen. Auf einige Kritikpunkte soll im Folgenden
              eingegangen werden: 
        Zunächst
            muss man die Motivation des Filmes kennen. Der Film entspringt der
            Erkenntnis, dass die französischen Wasser-Konzerne trotz einiger
            Rückschläge weiterhin global gesehen und in Deutschland auf dem Vormarsch
            sind. Deshalb sollte möglichst umfassend das "französische Modell"
            einer privat beherrschten Wasserversorgung, die Rolle der Politik
            dabei und die Folgen für die Wasserpolitik unter die Lupe genommen
            werden. Nachdem dieses Modell schon viele Jahrzehnte existiert, reicht
            die Betrachtung auch in die Vergangenheit zurück und greift frühere
            Korruptionsfälle wie Montpellier oder das in Frankreich anscheinend
            inzwischen verbotene, aber in Braunschweig jedenfalls wiederbelebte
            "Eintrittsgeld" auf. 
        Solche
              Dinge sind kein "Schnee von gestern", sondern eben die realen Begleiterscheinungen
              von Privatisierungen, die in Politik und Wissenschaft gerne ausgeblendet
              werden (wobei Stimmen aus Frankreich den Fall Montpellier als zu
              verkürzt dargestellt kritisieren). 
              
         
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            "Water
        Makes Money": 
        Triefende Rohrnetze im französischen "Modell" 
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          Doch beschränkt
              sich der Film keineswegs auf ältere und abgeschlossene Fälle, vielmehr
              ist der Großteil der Fälle sehr aktuell.  
          So wurde SUEZ
              in Bordeaux, wo der Konzern mit Bilanztricks 29 Prozent Rendite
              gemacht hatte, erst vor wenigen Jahren von der Kommune zu Rückzahlungen
              gezwungen. Noch
              aktueller sind Toulouse, Braunschweig, Paris, Brest - oder Berlin
              mit den
              noch immer gültigen Geheimverträgen und Gewinngarantien, gegen
              die jetzt bald ein Volksentscheid laufen könnte. Die Liste ließe
              sich über den Film hinaus fortsetzen. 
          Eine andere
              VEOLIA-Replik behauptet, dass ihre Rohrnetze doch hervorragend
              seien. Wie erklären sich dann die höheren Wasserverluste von privaten
              Betreibern gegenüber öffentlichen in Frankreich, die der Film darstellt
              (die Zahlen übrigens aus einem Artikel von Ende 2009)? Wie erklärt
              sich - was der Film nicht erwähnt - der im Schnitt weit geringere
              Wasserverlust im weitgehend öffentlich versorgten Deutschland (
              7%) im Vergleich zu Frankreich (26%)? Und warum sind dann in Deutschland
              zu 96% des Abwassers auf Reinigungsstufe 3 gereinigt, in Frankreich
              aber nur 36%? [Anmerkung: Der im RUNDBRIEF 956/2 zitierte Hinweis
              des Pressesprechers VEOLIA DEUTSCHAND auf den guten Zustand der
              Rohrnetze in den von VEOLIA versorgten Kommunen bezog sich ausdrücklich
              auf die VEOLIA-Niederlassungen in Deutschland.] 
           
       
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            "Water
        Makes Money": 
        Schmeckt das französische Modell nach Chlor? 
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          Was die Chlorung
des Wassers durch die Konzerne angeht, wurde aus Frankreich angemerkt, die Chlorung
              sei gesetzlich vorgeschrieben. Das entlastet die Konzerne auf den
              ersten Blick. Allerdings geht es dem Film, wie gesagt, auch um
              die Frage, welche Wasserpolitik sich mit Privatisierung verbindet.
              Also muss die Frage lauten: warum muss in Deutschland keine Chlorung
              so vorgeschrieben werden wie in Frankreich? Warum gibt es in München
              und Hamburg schon jetzt große Biolandbaugebiete zum Schutz des
              Grundwassers, während man in Paris erst damit beginnt? 
           
       
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            "Water
            Makes Money": 
            Trinkwassertrinker müssen sich einmischen! 
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        Dass
            die Konzerne schlecht gemacht werden, muss diesen natürlich gegen
            den Strich gehen. Doch auch manche unabhängige Kritiker monieren
            die angebliche Einseitigkeit des Film und finden, dass andere an
            den Problemen Schuldige, vor allem die Politik, zu gut wegkämen.
            Allerdings widmet der Film auch den Politikern viel Zeit, die sich
            zum Komplizen einer bürgerfeindlichen Wasserpolitik machen, indem
            sie sich bestechen lassen oder mit "Eintrittsgeldern" Wahlgeschenke
            finanzieren. Der Film versteht sich insofern auch als Aufforderung,
            der Politik besser auf die Finger zu sehen und sich als Bürgerin
            und Bürger in Wasserfragen einzumischen 
         
        MARKUS
            HENN ist als Bürger aktiv beim Berliner Wassertisch, bei Wasser-in-Bürgerhand
            und bei der europäischen Attac-Wassergruppe Aquattac. Er hat an der
            Entstehung des Films "Water Makes Money" mitgewirkt. 
         
     | 
   
  
           
       
      
        
          
              BBU-Wasserrundbrief,
                  4.10.2010 
                
              Disput
                        um "Water Makes Money" 
              
                
                  
                    
                      Quer
                            durch die europäische attac-Szene wurde am 23.09.2010
                            der Film „Water makes Money“ aufgeführt.
                            Der Film beschäftigt sich mit den tatsächlichen
                            oder auch nur vermeintlichen Machenschaften der beiden
                            französischen Wassergiganten VEOLIA und SUEZ.
                            VertreterInnen des angegriffenen VEOLIA-Konzerns
                            waren allerdings auf keiner der zahlreichen Premierenveranstaltungen
                            auf den Diskussionspodien zugegen.  
                      In
                            Freiburg hat auf unsere Initiative hin erstmals ein
                            Vertreter von VEOLIA am 1. Okt. 2010 Stellung zu
                            dem Film bezogen. Nach der von rund 100 Menschen
                            besuchten Filmvorführung diskutierten MATTHIAS
                            KOLBECK, Pressesprecher der Berliner Zentrale der
                            VEOLIA WASSER DEUTSCH-LAND GMBH, und JÜRGEN
                            BOLDER, Leiter des Eigenbetriebes Stadtentwässerung
                            der Stadt Freiburg und Vizepräsident der Allianz öffentliche
                            Wasserwirtschaft (AöW). Mehr zur Debatte und
                            zur Resonanz des Publikums auf den Film in den nachfolgenden
                            Notizen.  
                        
                     
                   
                 
               
               
              Die
                    Vorwürfe gegen VEOLIA:  
          Schnee von gestern? 
             
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              Die
                  Filmemacher würden das Klischee verbreiten, dass private
                  Wasser- und Abwasserdienstleister durch Korruption, Preistreiberei,
                  schlechte Umweltperformance und Substanzverzehr gekennzeichnet
                  seien. KOLBECK stufte viele der im Film erhobenen Vorwürfe
                  als Schnee von Gestern ein. Die geschilderten Korruptionsfälle
                  würden aus den 80er Jahren datieren. Seit 1993 hätte
                  es keinen strafrechtlich relevanten Korruptionsfall mehr in
                  Frankreichs Wasserwirtschaft gegeben. Auch die im Film monierten „Eintrittsgelder“ würden
                  inzwischen nicht mehr bezahlt, da sie in Frankreich längst
                  verboten seien. Mit den „Eintrittsgeldern“ hatten
                  die Vorgängerfirmen von VEOLIA und SUEZ die Konzessionen
                  für die Wasserver- und Abwasserentsorgung der französischen
                  Kommunen erworben. Im Übrigen seien die „Eintrittsgelder“ von
                  VEOLIA nicht angeboten, sondern von den Kommunen aggressiv
                  eingefordert worden, betonte der VEOLIA-Sprecher. (Mehr
                  zum  Geschäftsgebaren
                  der franz. Wassermultis bis zum Jahr 2000 auf der AK Wasser-Homepage
                  / Themen / Politik / International; bis zum Jahr 2003 s. RUNDBR.
                  702/1-3).  
              Dass
                  Wasserleitungen und Kanalisationen von den privaten Wassermultis
                  auf Verschleiß gefahren würden, sei eine weitere
                  in dem Film verbreitete Mär. Das von VEOLIA betriebene
                  Wasserversorgungsnetz in Paris sei am Ende der Konzessionslaufzeit „so
                  gut wie noch nie in seiner ganzen Geschichte“ gewesen.
                  Und im Hinblick auf die deutschen VEOLIA-Niederlassungen unterstrich
                  KOLBECK:  
              
                „Es
                    gab keinen Fall von Qualitätsmängeln in von VEOLIA
                    betriebenen Rohrnetzen, es gibt keine Qualitätsmängel
                    und es wird keine Qualitätsmängel geben!“  
                  
               
             
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              Brüssel
              selbst schuld am Abstellen 
        der VEOLIA-Kläranlage? 
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                Auch die
                    im Film äußerst einseitig dargestellte Affäre
                    um das Abstellen der Brüsseler Kläranlage (s.
                    RUNDBR. 950/1-2) habe zwei Seiten: Die in Brüssel
                    für die Kläranlage zuständige VEOLIA-Tochter
                    habe sich bei der Dimensionierung der Kläranlage an
                    den Ausschreibungstext der Kommune gehalten. Als offensichtlich
                    wurde, dass nicht nur durch Sand und Kies, sondern auch durch
                    Bauschutt im Kläranlagenzulauf der Kläranlagenbetrieb
                    immer stärker gefährdet worden sei, habe man in
                    unzähligen Gesprächen und Schreiben an die für
                    den Kanalbetrieb zuständige Kommune um ein Abstellen
                    der Mängel gebeten. Leider habe die Kommune nichts unternommen,
                    um die rechtswidrige Verklappung von allem möglichen
                    Dreck in die Kanalisation zu unterbinden. Um die Zulaufbauwerke
                    der Kläranlage zu schützen, sei der Brüsseler
                    VEOLIA-Tochter am Ende gar nichts anderes übrig geblieben
                    als die Kläranlage auf fast Null zu fahren. 
               
             
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              „Die
              Filmemacher haben  
        eine Mission!“ 
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                KOLBECK
                    unterstellte den FilmemacherInnen, dass sie in keinster Weise
                    an einem objektiven Dokumentarfilm interessiert gewesen seien.
                    LESLIE FRANKE und HERDOLOR LORENZ sei es von Anfang nur darum
                    gegangen, VEOLIA zu diskreditieren. Dies sei schon am Vorgängerfilm „Wasser
                    unter dem Hammer“ mehr als deutlich geworden. Die mangelnde
                    Objektivität der FilmemacherInnen sei auch der Grund
                    gewesen, warum sich VEOLIA einer Kooperation mit den FilmemacherInnen
                    verweigert habe: „Wir wären das Objekt einer filmischen
                    Anklage geworden.“ Die Rolle des „bad boys“ hat
                    der weltweit operierende Wassermulti jetzt aber in „Water
                    makes Money“ auch ohne sein aktives Mitwirken übernehmen
                    müssen. Am Schluss der Veranstaltung wurden die Filmemacher
                    aus Hamburg zu einem Schluss-Statement über Skype eingespielt.
                    LESLIE FRANKE und HERDOLOR LORENZ drückten nochmals
                    ihr Bedauern aus, dass es nicht gelungen sei, VEOLIA zu einer
                    Mitwirkung an dem Filmprojekt zu gewinnen: „Für
                    eine Zusammenarbeit haben wir VEOLIA geradezu angefleht!“  
                  
               
             
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              „Institutionalisierte
              Korruption“ oder „gesellschaftliche Verantwortung“ 
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              Die
                  Freiburger Debatte um den Film „Water makes Money“ spitzte
                  sich zu, als JÜRGEN BOLDER von der AöW den privaten
                  Wasserkonzernen einerseits attestierte, dass direkte Korruption
                  inzwischen wohl eher selten sei, dass die Konzerne aber andererseits
                  eine „institutionalisierte Korruption“ praktizieren
                  würden – und zwar dadurch, dass sie in ihren Standort-Kommunen
                  einen nicht unbedeutenden Teil des gesellschaftlichen Lebens
                  bezuschussen würden – vom Stadttheater über
                  die Sportvereine bis hin zu Umweltverbänden. Diese Version
                  der politischen „Landschaftspflege“ würde
                  die gesamte Kommune in ein schleichendes Abhängigkeitsverhältnis
                  bringen.  
              Der
                  VEOLIA-Pressesprecher wies diesen Vorwurf entschieden zurück.
                  Die finanzielle Förderung von gesellschaftlichen Aktivitäten
                  wäre Ausdruck der „gesellschaftlichen Verantwortung“,
                  zu der sich VEOLIA bekenne. KOLBECK stellte die rhetorische
                  Frage, ob VEOLIA nach Ansicht der AöW beispielsweise die
                  Förderung sozialer Einrichtungen einstellen solle?  
              Der
                  VEOLIA-Sprecher unterstrich in diesem Zusammenhang auch das
                  Bekenntnis von VEOLIA zur Nachhaltigkeit. Dies dokumentiere
                  sich beispielsweise darin, dass der Konzern inzwischen in den
                  wichtigsten grünen Nachhaltigkeitsfonds gelistet sei.
                  Und diese Fonds würden sich sehr genau anschauen, ob VEOLIA
                  tatsächlich „nachhaltig wirtschafte“. Dass
                  VEOLIA „nachhaltig wirtschafte“ sei ja durchaus
                  möglich, antwortete der AöW-Sprecher: „Aber
                  nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltige Wasserwirtschaft
                  ist durchaus nicht das Gleiche!“ BOLDER drückte
                  damit seine Zweifel aus, ob das nachhaltige Wirtschaften von
                  VEOLIA tatsächlich auch einen langfristigen Substanzerhalt
                  zum Gegenstand habe. Schließlich seien Wasserversorgung
                  und Abwasserentsorgung eine äußerst langfristig
                  angelegte Generationenaufgabe. Auch wenn VEOLIA bemüht
                  sei, sich dem Quartalsdenken der „Analysten“ zu
                  entziehen, sei der langfristige Substanzerhalt in einem kommunalen
                  Unternehmen im Schnitt besser gewährleistet als in einem
                  Unternehmen, dass seine Renditeausrichtung jeden Tag an der
                  Börse unter Beweis stellen müsse. 
              
                
                    
                      
                        Wer
                              ist der Böse? Wer ist der Gute? 
                         Für
                            fragende Gesichter und Irritationen im Publikum der
                            Freiburger Diskussionsveranstaltung sorgte zunächst
                            das Outfit der beiden Kontrahenten. Während
                            der VEOLIA-Pressesprecher leger im Pullover daherkam,
                            trat der Vertreter der Allianz öffentliche Wasserwirtschaft
                            im Anzug auf. Nach der Vorstellung der beiden Diskutanten
                            durch den Moderator und erst recht nach den Redebeiträgen
                            war allerdings die Rollenverteilung klar. „Der
                            versucht wie ein Politiker das Schlechte gut zu reden“,
                            meinte einer der Diskussionsbeobachter.  
                        Vor
                            allem die Privatisierung der Stadtentwässerung
                            in Braunschweig gab vielen TeilnehmerInnen der Diskussionsveranstaltung
                            zu denken. Im Film meint der Oberbürgermeister
                            von Braunschweig, dass die hochkomplexen Verträge
                            mit Veolia weder von der Öffentlichkeit noch
                            von den Gemeinderäten verstanden worden seien.
                            Dabei macht der OB jedoch den Eindruck, dass auch
                            ihm selbst der Durchblick durch das Vertragswerk
                            fehlt.  
                        Die
                            Interview-Ausschnitte mit dem Braunschweiger OB gehören
                            zu den Highlights des Films. Verträge, die nur
                            spezialisierte Anwälte noch halbwegs verstehen,
                            seien einfach mit der im Wasser- und Abwasserbereich
                            notwendigen Transparenz unverträglich – so
                            die Meinung vieler, die wir nach der Veranstaltung
                            nach ihrem Eindruck befragt hatten. Andere bemängelten
                            allerdings auch unnötige Längen in dem
                            Film. Beispielsweise bleibt unklar, was die ausführlich
                            dargestellte Algenpest an der bretonischen Küste
                            mit den französischen Wassermultis zu tun hat – zumal
                            die Wasserkonzerne die französische Regierung
                            wegen des mangelnden Grundwasserschutzes in der Bretagne
                            verklagt haben (s. RUNDBR.
                            702/2, 408/4, 379/4), was allerdings
                            in dem Film nicht erwähnt wird. 
                       
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              Wo
              gibt es den Film? 
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                Alle Infos
                    zu dem Film „Water makes Money“ (Untertitel: „Wie
                    private Konzern aus Wasser Geld machen“) gibt es auf
                    der Homepage 
               
              
                 www.watermakesmoney.com/de 
               
              
                 Dort
                    ist auch ein Trailer zum Film zu sehen. DVDs von "Water
                    Makes Money" für den privaten Gebrauch (d.h. ohne
                    Vorführlizenz) können zum Preis von 18,50€ (inkl.
                    MwSt) zuzüglich Versandkosten unter  
               
              
                bestellung@kernfilm.de   
               
              
                bestellt
                    werden. Das Kampagnenteam "Water Makes Money" ist
                    zu erreichen unter: 
               
              
                 Handy:
                      0176 42021165  
            (Mi, Do, Fr von 10-18 Uhr) 
            E-Mail: filmverleih@watermakesmoney.org 
               
              
                 Wer wissen
                    will, warum man bei VEOLIA ironisch kolportiert „Glauben
                    Sie diesem Film kein Wort!“, kann sich wenden an: 
               
              
                
                   Veolia
                        Wasser GmbH 
              Herrn Matthias Kolbeck - Pressesprecher 
              Unter den Linden 21 
              10117 Berlin 
              Tel.: 030 - 206 29 56 – 73; Fax: - 31 
              E-Mail: mkolbeck@veoliawasser.de   
                 
               
              
             
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              Nachhaltigkeit
              bei Veolia Wasser  
„auf höchstem Niveau“ 
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                Im Gegensatz
                    zu Frankreich steht VEOLIA WASSER in Deutschland trotz jahrelanger
                    Bemühungen erst im Stadium des Markteintritts. Deshalb
                    muss die deutsche Tochter des französischen Dienstleistungsmultis
                    auf allen Gebieten Bestleistungen abliefern, um bei skeptischen
                    Bürgermeistern und Gemeinderäten neue Verträge
                    akquirieren zu können.  
                Im aktuellen
                    Nachhaltigkeitsbericht von VEOLIA WASSER werden diese Bestleistungen
                    gebührend herausgestellt. Beispielsweise wird hervorgehoben,
                    wie bei der MIDEWA trotz schwindender Abnehmerzahl der Wasserpreis
                    dreimal in Folge gesenkt werden konnte – bei gleichbleibend
                    hoher Wassergüte.  
                Die MIDEWA
                    versorgt das Umfeld von Halle an der Saale und ist besonders
                    vom demographischen Wandel betroffen. Da im Versorgungsgebiet
                    der ehemals abgewirtschafteten MIDEWA das veraltete Leitungsnetz
                    halb so lang ist wie in Berlin, aber nur zehn Prozent der
                    Einwohner von Berlin versorgt, konnten das VEOLIA-Management
                    zeigen, was es auf der Platte hat.  
                Um sich
                    im übergreifenden Bereich der Nachhaltigkeit zu profilieren
                    hat VEOLIA WASSER 2006 die Stelle einer Beauftragten für
                    gesellschaftliche Verantwortung geschaffen. In diesem Job
                    wird Frau SYLKE FREUNDTHAL von einer internen Arbeitsgruppe
                    unterstützt. VEOLIA WASSER tituliert sich als „Dienstleistungsunternehmen
                    im Bereich der Daseinsvorsorge“. Dabei biete VEOLIA
                    WASSER den Kommunen „professionelle Unterstützung“ an
                    und will „höchste Maßstäbe an eine
                    langfristig ausgerichtete Personalpolitik und Ressourceneffizienz
                    im Umweltbereich (…) setzen“.  
                Die Auseinandersetzungen
                    um die Berliner Wasserbetriebe, ebenfalls eine VEOLIA-Tochter,
                    werden in dem Nachhaltigkeitsbericht nur in einem Nebensatz
                    erwähnt – nämlich „… anhaltende
                    ideologisch geprägte Debatten besonders in Berlin …“.
                    Wer ansonsten wissen will, wie man Gutes tut und damit klappert,
                    kann die Kurzfassung des VEOLIA-Nachhaltigkeitsberichts in
                    der Papierfassung (A4, 24 S.) kostenlos über die 
               
              
                 VEOLIA
                      WASSER GmbH 
            Lindencorso – Unter den Linden 21 
            10117 B e r l i n 
            Tel.: 030/20 62 956-30, Fax: -31 
            E-Mail: sfreudenthal@veoliawasser.de 
               
              
                 anfordern
                    oder in der Langfassung herunterladen unter 
               
              
                
                   http://www.veoliawasser.de 
                   
                   
                 
               
             
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              Darf
              ein Umweltverband  
        VEOLIA-Gelder entgegennehmen? 
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                Für
                    böses Blut zwischen den Umweltverbänden sorgt mittlerweile
                    die finanzielle Unterstützung von VEOLIA für den
                    NABU. Der NABU lässt eines seiner größten
                    Naturschutzprojekte, die Renaturierung der Unteren Havel,
                    von VEOLIA bezuschussen. VEOLIA betont, dass es sich dabei
                    nicht um eine institutionalisierte Förderung des NABU,
                    sondern um eine ganz klar abgegrenzte Projektförderung
                    handele.  
                Ein anderer
                    großer Umweltverband reagierte empört, als ihm – fälschlicherweise
                    - unterstellt wurde, dass auch er VEOLIA-Gelder angenommen
                    habe. Bei seinem Dementi verwies dieser Umweltverband darauf,
                    dass demgegenüber das Monatsmagazin der GRÜNEN
                    LIGA sowie der Umweltmarkt der GRÜNEN LIGA von VEOLIA
                    mitfinanziert würden.  
                Auch wenn
                    dies sicher nicht die Absicht von VEOLIA war: Die
                    Geldzuwendungen von VEOLIA befeuern das Konkurrenzverhältnis
                    zwischen den Umweltverbänden und vergiften latent das
                    Klima zwischen den Umweltverbänden.  
                Bei VEOLIA
                    kann man die Aufregung um die Gelder für den NABU und
                    die GRÜNE LIGA nicht verstehen. Die projektbezogenen
                    Gelder seien ohne jegliche politische Auflagen überwiesen
                    worden. Das werde schon daraus ersichtlich, das sowohl die
                    GRÜNE LIGA als auch der NABU das Berliner Volksbegehren
                    zur Offenlegung der Privatisierungsverträge für
                    die Berliner Wasserbetriebe unterstützen. Im Büro
                    der GRÜNEN LIGA sei sogar die zentrale Sammelstelle
                    für die Unterschriftenlisten zum Volksbegehren angesiedelt. 
                  
               
             
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               Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet
                    regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale
                    Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare
                    anfordern. 
                
             
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