Angesichts
          der starken Beteiligung des privaten Wasserunternehmens Veolia Wasser
          am 5. Langen Tag der Stadtnatur am 18./19.6.2011 weist der Berliner
          Wassertisch auf die Gefahr einer immer stärkeren Durchdringung
          der Stadt durch einen Privatkonzern hin. Veolia Wasser ist einziger
          offizieller Partner des Tages und mit verschiedenen Projekten und Freizeitaktivitäten
          daran beteiligt.
      Diese Aktivität ist nur eine in einer Reihe von vielen ähnlichen.
        So waren Veolia Wasser oder die Veolia Stiftung in viele ähnliche
        Aktivitäten eingebunden, zum Beispiel:
      
        
            -  ins Stadtgespräch
                  Wasser, wo Konzepte zur nachhaltigen Wasserwirtschaft in und
                um Berlin entwickelt werden;
 
            -  in das Konzept
                  des künftigen Wasserwirtschaftszentrums auf dem
                          Berliner Flughafengelände in Tegel,
 
            -  als Förderer des Netzwerk-21-Kongresses 2010 für lokale Nachhaltigkeitsinitiativen,
                            wo unter anderem ein Nachhaltigkeitspreis "ZeitzeichenN" über
                            5.000 Euro verliehen wurde, der von Veolia mitgestiftet
                            wurde und auch noch eine Projektberatung von Veolia 
                            umfasste; 
            - im Rahmen
                  der Berliner Stiftungswoche vom 15. - 25.-Juni 2011;
 
            -  mit der
                Veolia Stiftung, die gemeinnützige Initiativen im Bereich
                                Wasser und Umwelt unterstützt. Für Förderprojekte wird
                                jeweils von einem Mitarbeiter des Unternehmens eine Patenschaft übernommen.
 
        
       
      Was auf den ersten
                        Blick wie ein begrüßenswertes gesellschaftliches
                      Engagement aussieht, ist in Wirklichkeit eine weitere negative Folge
                      von Privatisierung. Nachdem die öffentliche Hand Veolia – und
                      RWE – nun schon seit 11 Jahren an der Wasserversorgung beteiligt, überlässt
                      sie den Privaten auch immer mehr soziale Aktivitäten oder Umweltmaßnahmen.
                      Der Staat spart massiv in diesen Bereichen, Veolia Wasser oder die Veolia
                      Stiftung springen dann in die Bresche und machen damit auch Organisationen
                      der Zivilgesellschaft von sich abhängig. Denn dieses sogenannte
                      Sponsoring wirkt sich in der Folge zwangsläufig bremsend auf deren
                      unabhängige Arbeit aus.
          Veolia kann diese
                Aktivitäten auch deshalb organisieren und bezahlen,
              da das Unternehmen über die Gewinngarantie im Konsortialvertrag
              (§ 23.7) und das Drehen an der Wassergebührenschraube üppige
              Gewinne erhält. Mit dem Geld, das allen Berlinern durch überhöhte
              Wasserpreise aus den Taschen gezogen wird, gibt sich der Konzern Veolia
              als Wohltäter Berlins aus und erschleicht sich so auf Kosten der
              Bürgerinnen und Bürger mehr und mehr Einfluss in allen Bereichen
              von Politik und Gesellschaft der Stadt. Zugleich vermarktet das Unternehmen
              das mit der Teilprivatisierung erhaltene Knowhow der Berliner Wasserbetriebe,
              z.B. ein Verfahren zur Uferfiltration. Auch so verliert die öffentliche
              Hand weiter an Wissen und Einfluss.
          Der Berliner Wassertisch warnt vor dieser Entwicklung und fordert die
              Politik dazu auf, dem Einfluss von Veolia Wasser auf immer mehr Politik-
              und Lebensbereiche Einhalt zu gebieten.
           
          Kontakt:
            - Markus Henn, Tel. 0176 37 63 09 16
                - Angelika Paul, Tel. 0175 690 87 36