Nachdem
          in den USA immer mehr Folgen der umstrittenen unkonventionellen Erdgasfördermethode „Hydraulic
          Fracturing“ (kurz: Fracking) bekannt werden, dringt dieses Thema
          langsam in den Blickpunkt der deutschen Politik. In Niedersachsen und
          Nordrhein-Westfalen ist der Energiekonzern ExxonMobil bereits auf
          der Suche nach „unkonventionellem“ Erdgas. 
       Dichtes
          Schiefergestein gibt bei einer herkömmlichen Bohrung
          in ein unterirdisches Erdgasfeld nicht genügend Gas frei, um das
          Gas rentabel fördern zu können. Also wird unter hohem Druck
          ein Wasser-Sand-Chemikalien-Gemisch in den Boden gepresst, um den Untergrund
          aufzuspalten. Die damit erwirkte höhere Gas-Durchlässigkeit
          verspricht maximale Förderraten. 
      Umweltverbände,
          Bürgerinitiativen
            und Wasserversorger äußern große Bedenken bezüglich
            des teilweise im Boden verbleibenden „Frac-Fluids“: Die
            darin enthaltenen Chemikalien sowie entweichendes Methan könnten über
            Gesteinsrisse oder undichte Stellen an der Bohrung nach oben gelangen
            und das Grundwasser verschmutzen. 
      Die
          Presse-sprecherin des Erdgasexplorateurs ExxonMobil, Dr. Rita Westendorf-Lahouse
          gibt an, dass es sich bei dem verwendeten Gemisch um eine unbedenkliche
          Substanz handle.
              Die Flüssigkeit
              sei hochverdünnt und deshalb „weder giftig noch umweltgefährdend“.
              Der hohe relative Wasseranteil kann aber nicht darüber hinwegtäuschen,
              dass pro Frac etwa 58 Tonnen giftige, gesundheits- und umweltgefährdende
              Stoffe in den Boden eingebracht werden. 
      
        „Exxon argumentiert
                    mit Prozenten, aber beim Wasser reicht ein Promille-Anteil um es
                    zu verunreinigen",
                  
      
      betont
          der Geschäftsführer des Wasserverbandes Garbsen,
                  Reinhard Niemeyer. 
      Der
          Dokumentarfilm „Gas-land“ von
                Josh Fox beschreibt
                in den USA aufgetretene Auswirkungen der alternativen Erdgasgewinnung.
                Die Konsequenzen für Mensch und Umwelt reichen von einer
                erhöhten
                Erdbebengefahr bis hin zu stark methanversetztem, brennbarem
                Leitungswasser.
                
      -dt-