Der
          42. Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein
          (AWBR) für das Jahr 2010 beschäftigt sich schwerpunktmäßig
          mit Desinfektionsverfahren. In mehreren Aufsätzen geht es insbesondere
          um die Umstellung von chlorhaltigen Desinfektionsmitteln auf die UV-Entkeimung.
          
      Warum
          immer mehr Wasserversorger diese Umstellung praktizieren, erläutert
            KLAUS RHODE von der Freiburger badenova AG in seinem Aufsatz „Pro
            und Contra bei der Umstellung auf chlorfreie Desinfektionsverfahren
            bei Quellwasserversorgungen“ (S. 161–175).
            RHODE weist darauf hin, dass die bislang vielerorts übliche
            Chlordesinfektion bei den Kunden zu Reklamationen über Geschmacks-
            und Geruchsbeeinträchtigung
            führt. Vor allem bei oberflächennahen Quellwässern
            kann es bei einer Chlordesinfektion durch Huminstoffe zu einem muffigen
            Geruch des Trinkwassers kommen. Wenn auf eine UV-Desinfektion umgestellt
            wird, resultieren in der Regel zwar höhere Kosten. Wenn dadurch
            aber auf die Zugabe von Chlor verzichtet werden kann, seien die Kunden
            bereit, die höheren Investitions- und Betriebskosten im Vergleich
            zur Chlordesinfektion zu tragen. 
      Der
          badenova-Wasserwerkschef
              weist in seinem Aufsatz auch auf die Problempunkte der UV-Desinfektion
              hin. Nicht nur die Investitionskosten sowie die Kontroll- und Überwachungskosten
              seien höher, auch die Störanfälligkeit der UV-Strahler
              sei höher als bei den robustern Chloranlagen. U.a. daraus
              resultieren erhöhte Unterhaltungs- und Personalkosten:
      „Besonders
          in Quellwassergebieten, sprich in bergigen Versorgungsbereichen, in
          denen die Stromversorgung gewissen Schwankungen unterworfen
              ist, kommt es häufiger zu Ausfällen der UV-Desinfektionsanlagen
              durch Spannungsschwankungen.“
       Kostentreibend
          kann es auch sein, wenn es durch Starkniederschlagsereignisse zu einer
          Eintrübung des Quellwassers kommt. Dann funktioniert die
                Entkeimung durch die UV-Strahler nicht mehr zuverlässig.
                Wenn deshalb Fremdwasser bezogen werden muss,
                steigen auch die Wasserbezugskosten. Falls mit periodischen Trübungsphänomenen
        zu rechnen sei, seien alternative Bezugsmöglichkeiten „unerlässlich
        oder aber eine UV-Entkeimung kann nicht eingesetzt werden“. Problematisch
        für die UV-Entkeimung sei aber nicht nur die Trübungsempfind-lichkeit:
      
        „Ebenso
              sind die Eisen- und Manganwerte deutlich unter den Grenzwerten der
              Trinkwasserverordnung fixiert, da Eisen und Mangan zu Ablagerungen
              innerhalb der UV-Anlage führen und damit die Funktionsweise der
              Anlage, besonders des Lichts der Welllänge 254 nm stören
              würden.“
      
       Weitere
          Auskunft zu den badenova-Erfahrungen mit der UV-Entkeimung von Quellwässern:
       Klaus
          Rhode
            Bereichsleitung Wasser
            badenova AG & Co. KG
            Tullastraße 61
            79108 F r e i b u r g
            Tel.: 0761/279 27 21; Fax: 279 27 31
            E-Mail: klaus.rhode@badenova.de