Bereits in den Jahren 2011 und nach dem Extrem-Hochwasser im Juni 2013 musste über Rosenheim 
  ein Abkochgebot verhängt und das Trinkwasser gechlort werden (siehe Kasten). Mitte Oktober 2013 
        wurden erneut positive Keimbefunde im Trinkwasser 
        von Rosenheim gemeldet – und zwar sowohl vor der 
        UF-Anlage als auch erstaunlicherweise nach der 
        UF-Entkeimung. Noch erstaunlicher war, dass in einem 
        Fall 
        zwar 
        nach 
        der 
        Entkeimung 
        Positivbefunde, vor 
        der 
        UV-Entkeimung 
        im Rohwasser aber nur Negativbefunde gefunden worden waren. 
      
        „Dass wir 
          Keime hinter der UV-Anlage messen, aber nicht im 
          unbehandelten Rohwasser passt nicht zusammen“,
      
              wurde Dr. GÖTZ BRÜHL, Geschäftsführer der Stadtwerke Rosenheim, im lokalen Internetportal rosenheim24.de 
        zitiert. Das Labor mit dem die Stadtwerke seit Jahren „vertrauensvoll“ zusammenarbeiteten, 
        hatte im Okt. 2013 bei sieben Proben Enterokokken  
        detektiert. 
      
        „Ein zweites Labor fand hingegen in keiner der über 200 nach dem 7. Oktober genommenen 
          Proben 
          auch 
          nur 
          einen 
          einzigen 
          Keim“,
      
              wunderte 
        sich 
        das 
        OBERBAYERISCHE 
        VOLKSBLATT 
        (OVB) 
        am 12.11.13.
      Wegen der widersprüchlichen Analytikergebnisse schalteten die Stadtwerke auch noch ein 
        drittes Labor zur Verifizierung der mikrobiologischen 
        Befunde ein. Das ohnehin angeschlagene Vertrauen 
        in die Stadtwerke wurde auch nicht verbessert, als 
        in den lokalen Medien publiziert wurde, dass die 
        Trübungsmesser in der UV-Anlage nicht zu dieser 
        Anlage passen würden. 
      
        „Der Verdacht, vorhandene 
          Trübungen würden nicht richtig angezeigt, sei allerdings unberechtigt“
      
              gab 
        das 
        OVB 
        die 
        diesbezügliche Positionierung der Stadtwerke wieder.          
      
        
          
              
            Unter der Überschrift „60 Jahre ging alles gut“ 
              rekapitulierte das OBERBAYERISCHE VOLKSBLATT 
              am 18.11.13 das Kontaminationsgeschehen in 
              der Trinkwasserversorgung von Rosenheim: 
            „Seit 1951 gewinnen die Stadtwerke Trinkwasser aus dem Grundwasservorkommen im Unteren Mangfalltal. Erstmals in der Geschichte dieser Versorgung wurde im Juli 2011 nach heftigen Regenfällen eine Verunreinigung mit 
        coliformen Keimen festgestellt. Drei Monate 
        lang, bis Mitte Oktober, mussten rund 80.000 
        Menschen im Versorgungsgebiet der Stadtwerke mit gechlortem Wasser leben, dann erneut 
        im Sommer dieses Jahres, als das Hochwasser 
        Wasserleitungen beschädigt hatte. Nach dem 
        angeblichen Fund von Enterokokken, die auf 
        eine Verschmutzung hinweisen, wird nun schon 
        wieder seit fünf Wochen gechlort.“  
              
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      Aufgrund der widersprüchlichen Analyseergebnisse 
        und der Befunde „nach der UV“ konnten die die 
        Stadtwerke fehlerhafte Probenahmen und/oder 
        Fehlmessungen nicht ausschließen. Um dem Mysterium auf die Spur zu kommen, schalteten die Stadtwerke das Karlsruher Technologiezentrum (TZW) 
        des DGVW mit in die Untersuchungen ein. Um keine 
        Risiken einzugehen, wurde das Trinkwasser in Rosenheim während der gesamten Untersuchungs- 
  und Verifizierungskampagen Fall über sieben Wochen gechlort. Zudem wurden die Wasserkonsumenten 
        in 
        Rosenheim 
        und 
        in 
        den 
        mitversorgten 
        Umlandgemeinden wiederum dazu aufgerufen, das 
        Trinkwasser bis zum Wirksamwerden der Chlorung  
        abzukochen. 
      Letztlich stellte es sich heraus, dass 
        wahrscheinlich die speziell installierten Wasserhähne zur Entnahme der Wasserproben kontaminiert 
        gewesen waren. In den Hanfdichtungen der Wasserhähne hatten sich Keime breit gemacht. Chlorung und Abkochgebot führten zu wütenden Kommentaren der User.
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        Krisenkommunikation in Rosenheim ziehen kann.