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11. November 2018

 

 

 

 

 

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WasserInBürgerhand!

BBU-Wasserrundbrief, 6. Oktober 2018

Umweltverbände für
doppeltes Leitungssystem in Frankfurt

 

Frankfurt boomt und neue Hochhäuser und Stadtteile sind in Bau oder in der Planung. Der Bevölkerungszuzug führt aber auch zu einem Anstieg des Wasserbedarfs, den die Rhein-Main-Metropole in hochwertiger Qualität längst nicht mehr aus dem stadteigenen Grundwasser decken kann. Deshalb soll neben dem Bezug aus dem Südhessischen Ried auch der Fernwasserbezug aus der Vogelsbergregion und aus Mittelhessen ausgeweitet werden.

Dagegen haben die hessischen Umwelt- und Naturschutzverbände gemeinsam Front gemacht: In einem offenen Brief vom 7. Mai 2018 an den Frankfurter OB, die Frankfurter Stadträte (Magistrat) und die Regierungspräsidentin für Südhessen verlangen die Verbände, dass zur Dämpfung des Bedarfsanstiegs zumindest in den neuen Hochhäusern und in den neuen Stadtteilen die Gebäude neben der üblichen Trinkwasserinstallation auch mit einem Brauchwassernetz ausgestattet werden sollen („duales Versorgungssytem“). Es sei nicht länger hinzunehmen, dass das Umland „Millionen Kubikmeter bestes Trinkwasser“ nach Frankfurt liefern solle, um dort in den Neubauquartieren Toiletten zu spülen und Wasser für die Klimaanlagen und die Außenflächenbewässerung bereitzustellen. Brauchwasser für die genannten Zwecke sei im Frankfurter Untergrund genügend vorhanden.

Die Verbände argumentieren, dass mindestens 50 % des Haushaltswasserverbrauchs (…) keine Trinkwasserqualität haben“ müsse, bei Bürogebäuden und öffentlichen Einrichtungen seien dies „oftmals mehr als 80%“. In Neubauten würden die Kosten für den zusätzlichen Einbau von Brauchwasserleitungen kaum ins Gewicht fallen. Außerdem sei „Nicht-Trinkwasser in der Regel auch billiger als Trinkwasser“. In dem offenen Brief wird speziell an die Darmstädter Regierungspräsidentin die Forderung gerichtet, keine kommunalen Wasserbedarfsnachweise anzuerkennen, „sofern diese in der Wasserversorgung keine Differenzierung zwischen Trinkwasser und Nicht-Trinkwasser vornehmen. Lassen Sie nicht zu, dass sich Wasserversorger mit dem Argument der angeblichen 'Unwirtschaftlichkeit' aus dieser Verantwortung stehlen“.

Federführend bei dem offenen Brief der hessischen Umwelt- und Naturschutzverbände ist die
Schutzgemeinschaft Vogelsberg Tel. 0170/2037091
info@sgv-ev.de
www.sgv-ev.de

 


Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge. Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern.
Clip-Fisch 2

 
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