In  dem Schreiben an den Bundesgesundheitsminister hatten wir uns auf ein  Interview bezogen, das Jens Spahn der  Stuttgarter  Zeitung  (Ausgabe vom 25.08.18) zur Valsartsan-Affäre gegeben hatte. In dem  Interview hatte der Minister erklärt, dass man sich Gedanken darüber  machen müsse, „wer  die Produktionsstätten in China und Asien kontrollieren“ könne. Der Minister hatte diese Aussage auf die Qualitätskontrolle  der in Asien hergestellten Pharmawirkstoffe bezogen. Wir haben wegen  der zu einseitigen Betrachtung den Minister gebeten,
      
        „darüber  nachzudenken, wie man auch die Umweltstandards – und deren  Einhaltung - bei der Produktion von  Arzneimittelwirkstoffen in den  asiatischen Produktionsstandorten verbessern kann. Die Freisetzung  von Antibiotika in indischen Pharmastandorten – und die daraus  resultierende Resistenzbildung – ist inzwischen hinlänglich  bekannt (s. RUNDBR. 1100/3-4) Aber auch andere Pharmawirkstoffe werden an den asiatischen  Produktionsstandorten in großer Tonnage in die Vorfluter  eingeleitet.“
      
      Wir  haben deshalb Jens Spahn vorgeschlagen, dass man in seinem  Ministerium mit den hiesigen Importeuren der Pharmawirkstoffe darüber  Gespräche führen sollte,
      
        „wie  nicht nur das Qualitätsmanagement, sondern auch das Umweltmanagement  an den asiatischen Produktionsstandorten der hierzulande verkauften  Generika-Arzneimittel optimiert werden kann.“
      
      Zwar  würde man sich seitens der Umweltverbände sowie in der  „Bundesstrategie Spurenstoffe“ (siehe:
      www.dialog-spurenstoffstrategie.de/) darum  bemühen, sich über Maßnahmen zur Reduzierung des Eintrags von  Mikroverunreinigungen in die aquatische Umwelt einig zu werden.
      
        „Die  wirklich großen Umweltprobleme im Hinblick auf Pharmawirkstoffe in  der aquatischen Umwelt finden sich in erschreckendem Umfang an den  asiatischen Pharmastandorten“,
      
      heißt  es in unserem Brief an den Minister. Jens Spahn solle deshalb in  Zusammenarbeit mit den beiden Ministerien für Umwelt und für  wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie in Kooperation mit den  Generika-Firmen dafür sorgen, auch eine bessere Einhaltung von  Umweltstandards im Auge zu behalten.
      
        „Die  Minimierung des Eintrags von Pharmawirkstoffen in die (aquatische)  Umwelt an den außereuropäischen Herstellerstandorten sollte zudem  im Rahmen der im Jahr 2015 eingeleiteten  Antibiotika-Resistenz-Strategie der G7-Staaten keinesfalls  vernachlässigt werden.“