Innerhalb der Internationalen  Standardisierungsorganisation (ISO) ist das Technische Komitee 224  (ISO TC 224) für alle Normen und Standards zuständig, die sich  mit   Organisations-  und  Managementfragen  in der Siedlungswasserwirtschaft beschäftigen. Zu der vom ISO TC 224  verabschiedeten Normschwemme gehörten die ISO-Normen 24510, 24511  und 24512. Die ISO 24510 enthält Prinzipien und Kriterien für  das gute Management von Trinkwasser- und Abwasserbetrieben. Die ISO  24511 spezifiziert diese Anforderungen auf Abwasserbetriebe und die  ISO 24512 auf Trinkwasserbetriebe. Der Inhalt der ISO 24510 ist in  den RUNDBR. 940/3-4 870/2-3, 825/1-3, 783/1-2, 769/2-3, 737/3, 666  und 661 ausführlich beschrieben und in Auszügen zitiert worden.Dies deshalb, weil die ISO 24510 quasi eine Bürgerbeteiligung und  eine breite Information im Vorfeld von wesentlichen technischen und  organisatorischen Entscheidungen in der Siedlungswasserwirtschaft  empfiehlt. 
      Die ISO 24510 stellt damit das Pendent zum  Partizipationsartikel 14 in der EG-Wasserrahmen-richtlinie dar. Art.  14 sagt sinngemäß aus, dass die Behörden bei der  wasserwirtschaftlichen Planung nicht warten sollen, bis eine/r kommt  und eine dumme Frage stellt. Die Behörden sind nach Art. 14 zu einer aktiven Informationspolitik verpflichtet. Sie haben damit eine  informative Bringschuld gegenüber den potenziell interessierten  Kreisen – ähnlich die EG-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie  (2007/60/EG), ebenfalls in Art. 14 sowie in § 79  Wasserhaushaltsgesetz.Analog empfiehlt die ISO 24510, dass die  Wasserversorger und Abwasserentsorger von sich aus die interessierte  Öffentlichkeit über alle anstehenden wesentlichen technischen und  organisatorischen Änderungen in der Wasserversorgung und in der  Abwasserentsorgung informierten sollten. 
      Ferner wird eine Preistransparenz gefordert: Wie setzt sich die Wasser- bzw.  die Abwassergebühr zusammen. Der Unterschied: Während Art 14 der  EG-WRRL  via § 83 (4) Wasserhaushaltsgesetz rechtlich verpflichtend  ist, hat die ISO nur einen empfehlenden Charakter. In der Praxis der  deutschen Wasser- und Abwasserbetriebe hat die Empfehlung zur aktiven  Informationspolitik aus der ISO 24510 so gut wie keine Bedeutung  erlangt. Das ist schade, weil beispielsweise einer Entscheidung über  den Bau eine zentrale Enthärtungsanlage oder gar über eine  (Teil-)Privatisierung eine breite Information und eine  Bürgerbeteiligung in unseren Augen essenziell wäre. Wir gehen aber  davon aus, dass die ISO 24510 den meisten Wasser- und Abwasserwerkern  hierzulande völlig unbekannt ist – obwohl die dreiteilige  Normenreihe sogar in einer deutschen Übersetzung vorliegt.