Akkubetriebene E-Autos sorgen  in den Städten für geringere Schadstoffemissionen und zu weniger  Verkehrslärm und generell vielleicht sogar zu weniger  Treibhausgasemissionen. Aber anderenorts auf dem Globus gefährdet  der Rohstoffbedarf der Akkus die Wasserressourcen. Das ist ein alter  Hut - wurde aber jüngst einmal Mehr in der Antwort der  Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der FDP-Fraktion  deutlich. Die FDP-Fraktion im Bundestag hatte sich in einem  detaillierten Fragenkatalog nach den „Auswirkungen des Abbaus  von Rohstoffen für die E-Mobilität“ erkundigt. 
      In der  Bundestags-Drs. 19/11137 vom 15.07.19 hatte die Bundesregierung in  ihrer Antwort erläutert, wie es mit Menschenrechtsverletzungen  und Umweltschäden im Zusammenhang mit dem Abbau von Lithium, Kobalt,  Nickel und Graphit bestellt ist. Die ökologischen und  menschenrechtlichen Risiken beim Rohstoffabbau würden „mittlerweile  im Sinne der Sorgfaltspflicht von einigen prominenten  Batterieherstellern und Abnehmern der nachgelagerten Lieferkette  thematisiert“.  [Ob Natur und Umwelt, Anwohner und Beschäftigte etwas davon haben,  wenn die Risiken „thematisiert“ werden?] In der Drs. heißt es  u.a., dass in der »Demokratischen Republik Kongo« bei der  artisanalen Gewinnung von Kobalt (also im wilden Kleinbergbau) „Grund-  und Oberflächenwasser nachteilig verändert“ würden. Beim industriellen Kobaltbergbau und bei der Verhüttung  würden in der »Demokratischen Republik Kongo«
      
         „Trinkwasserressourcen  mit Chemikalien und zur Bewässerung genutzte Oberflächengewässer  mit schwermetallhaltigen Abwässern aus der Metallurgie  kontaminiert“.  Zudem komme „es  zu Nutzungskonflikten um knappe Wasserressourcen zwischen dem  industriellen Bergbau und umliegenden Gemeinden.“
      
      In  der Drs. heißt es ferner, dass „bei der Gewinnung von Lithium aus salzhaltigen Solen entsprechender Salzseen (…) Wasseraspekte  besonders zu beachten“ seien: 
      
        „Durch  das Fördern großer Mengen von Salzwasser und der sich  anschließenden Verdunstungsprozesse kann es zu großen  Grundwasserabsenkungen kommen. Da die Vorkommen größtenteils in  sehr ariden Gegenden liegen, muss beachtet werden, dass der Bergbau  deshalb nicht in Konflikte mit dem Bedarf der ansässigen Bevölkerung  bezüglich der Nutzung der  Grundwasserreserven gerät. Die Grundwassersenkungen können auch  ökologische Auswirkungen zur Folge haben. So können beispielsweise  durch die Grundwasserabsenkungen Lagunenökosysteme geschützter  Feuchtgebiete mit entsprechenden Flamingo-Beständen gefährdet  werden.“
      
      Im  Hinblick auf den Nickelabbau in Russland müsse in der  arktischen Region um die Stadt Norilsk mit der Freisetzetzung von „sauren Grubenwässern sowie damit ausgetragenen Metallen“ gerechnet werden (vgl. zu ähnlichen Risiken in der Mansfelder Mulde  RUNDBR. 1130/3-4)
      
        
          
              
            
              
              Fortschreibung der  deutschen Rohstoffstrategie kommt im Herbst 2019 
             In der oben genannten BT-Drs.  werden die Hauptproduzenten und Hauptlieferländer der akkuwichtigen  Rohstoffe Lithium, Kobalt, Nickel und Graphit mit ihren jeweiligen  Produktionsmengen sowie die Importmengen nach Deutschland  aufgelistet. Im Hinblick auf die Gewährleistung einer sicheren  Rohstoffversorgung der deutschen Industrie verweist die Regierung  in ihrer Antwort auf die Aussagen zur Versorgungssicherheit in der  Rohstoffstrategie  der Bundesregierung aus dem Jahr 2010 - und kündigt an: 
             „Derzeit arbeitet die  Bundesregierung, auch vor dem Hintergrund neuer Herausforderungen und  Risiken in der Versorgung mit mineralischen Rohstoffen u. a. im  Zusammenhang mit der E-Mobilität, an der Fortschreibung der  Rohstoffstrategie. Ein zwischen den Ressorts abgestimmter erster  Entwurf wird im Herbst dieses Jahres erwartet.“ 
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