Sozialpsychlogen sagen uns,  dass die Weltuntergangsrhetorik vieler Umweltaktivisten  kontraproduktiv sei. Die Uhr der Klimaschützer stehe seit Jahen auf  fünf vor zwölf. Trotzdem habe das niemanden motiviert, schnell zu  handeln. Und in den Feuilletons der Zeitungen häufen sich die  Essays, in denen die F4F-Jugendliche als verblendete und  moralisierende Gotteskrieger diskreditiert werden. Gleichwohl  getrauen wir uns, darauf hinzuweisen, dass es inzwischen schon fünf  nach zwölf ist! 
      Weil auch in der Wasserwirtschaft - und selbst bei  den etablierten Umweltverbänden -  die Brisanz des Klimawandels  immer noch unterschätzt wird, weisen wir auf den Aufsatz „Die  Hitze lässt das CO2-Budget schmelzen“  in der Frankfurter Rundschau  vom 27.08.19 hin. Der Aufsatz macht auf eine verhängnisvolle  Diskrepanz zwischen den Prognosen der Klimawissenschaft und der  tatsächlichen Dynamik des Klimawandels aufmerksam. Danach werden die  zweckoptimistischen Prognosen des IPCC von der Klimarealität  überrollt. Der diesjährige Extremsommer in der arktischen Region  mit den Waldbränden und dem rasanten Auftauen der Permafrostböden  in der Tundra habe gezeigt, dass die Kipppunkte bei der Freisetzung  von Methan schon erreicht seien. Die beim Erreichen der Kipppunkte  anlaufenden sich selbst verstärkenden Rückkopplungseffekte würden  zu einer irreversiblen globalen Beschleunigung der Klimakatastrophe  führen. Der Klimawandel werde gewissermaßen zu einem  "Selbstläufer". Zum Erreichen der Klimaneutralität habe  die Menschheit deutlich weniger Zeit als bislang gedacht. Der ganze  Artikel unter
      https://www.fr.de/wissen/klimawandel-hitze-laesst-co2-budget-schmelzen-12861303.html
      Siehe  auch „Weltklima auf der Kippe“ unter
      https://www.heise.de/tp/features/Weltklima-auf-der-Kippe-4456028.html?seite=all
      Dort  heißt es gleich einleitend:
      
        „Der  Sommer 2019 könnte als die große Umbruchszeit in die  Menschheitsgeschichte eingehen, in der das Überschreiten der  Kipppunke des globalen Klimasystems evident wurde - falls in den  kommenden Dekaden überhaupt noch so etwas wie Geschichtswissenschaft  betrieben werden sollte.“
      
      Der  rasant fortschreitende Auftauprozess der seit Jahrmillionen  gefrorenen Böden erfolge noch viel schneller, als selbst die  pessimistischsten wissenschaftlichen Studien angenommen hätten - und  weiter: 
      
        „Demnach  soll das Auftauen des Permafrosts inzwischen so weit vorangeschritten  sein, wie es in den aktuellen Szenarien des Weltklimarates (IPCC) für  das Jahr 2090 prognostiziert wurde. Die Klimawissenschaft hat sich  somit um rund 70 Jahre in dieser entscheidensten aller  wissenschaftlichen Fragen verkalkuliert.“
      
      (Der  online-Beitrag auf Telepolis/Heise hat übrigens über 800 Kommentare  provoziert.)