aktualisiert: 9. Oktober 2019 
	      
	    
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      BBU-Wasserrundbrief,
            6. September 2019 
      
        
        
      
        
        
       
      
        
      
        
      
        
      
        
      
        
      Von der Schwierigkeit,   
      weniger Waschmittel zu verwenden 
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        Deutlich mehr als Zweidrittel  der Menschen, die Waschmittel in eine Waschmaschine kippen, dosieren  nach „Gewohnheit und/oder Erfahrung“. Nach anderen Umfragen  machen die „Gewohnheitsdosierer“ nur 45 Prozent aus. Auf jeden  Fall wäre aber auch dieser Prozentsatz noch viel zu viel. Die  Tabelle zum sachgerechten Einsatz von Pulver- oder  Flüssigwaschmitteln wird von den meisten Menschen einfach ignoriert.  Dementsprechend werden die Waschmittel viel zu oft krass überdosiert.  Weil beispielsweise der Messbecher entsprechend einer  „Mach-mich-voll-Philosophie“ randvoll gefüllt wird. Ein nicht  unbeträchtlicher Anteil der Waschmittelnutzer kippt sogar ohne  jegliche Dosierhilfe das Waschmittel einfach so in die  Dosierspülkammer der Waschmaschine. Dabei gibt es auf allen  Waschmittelpackungen seit vielen Jahren einen „Sechserblock“: In  einer Tabelle wird die sachgerechte Dosiermenge nach dem Grad der  Wasserhärte (gering, mittel, hoch) und dem Grad der Verschmutzung  (gering, mittel und stark) angegeben. Aber vielen Menschen erscheint  offenbar der Aufwand zu hoch, mal einen genaueren Blick auf die  Tabelle zu werfen. Auch einen Blick auf die Homepage des  Wasserversorgers, um sich über den örtlichen Wasserhärtebereich  kundig zu machen, kommt offenbar einer Überforderung gleich. Die  Kosteneinsparung pro Waschgang erscheint bei einer sachrechten  Dosierung als zu gering im Vergleich zu einer gedankenlosen  „Hochdosierung“.  
      Alle bisherigen Versuche, die  WaschmaschinennutzerInnen zu einer korrekten Dosierung von  Waschmitteln anzuleiten, gelten als gescheitert. Die Folge:  Kläranlagen werden unnötig mit Waschmittelinhaltsstoffen belastet.  Und die schwer abbaubaren Inhaltsstoffe - beispielsweise persistente  Duftstoffe - schlagen in zu hohem Maße in die Gewässer durch. Das  Umweltbundesamt schätzt, dass die waschmittelbürtigen  Mikroverunreinigungen - beispielsweise schwer abbaubare Duftstoffe -  in unseren Gewässern um 20 Prozent reduziert werden könnten, wenn  die Waschmittel korrekt  dosiert würden. Ob es doch noch Hoffnung gibt - dazu mehr in der  nächsten Notiz. 
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Mit kleineren Messbechern   
zu geringerem Waschmitteleinsatz 
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        Das „Forum Waschen“ (siehe  Kasten) will jetzt einen neuen Anlauf  unternehmen, einer  sachgerechten Dosierung näher zu kommen. Der eine Ansatz besteht  darin, den oben genannten „Sechserblock“ zu einem „Viererblock“  zu vereinfachen. Es soll dann nur noch zwischen zwei Härtebereichen  und zwei Verschmutzungsgraden differenziert werden. Von der  Vereinfachung versprechen sich die Fachleute im „Forum Waschen“,  dass sich die VerbraucherInnen möglicherweise eher an die  Dosierem-pfehlungen halten. Eine weniger komplexe Tabelle auf den  Waschmittelpackungen und den Behältnissen für Flüssigwaschmittel  könnte den VerbraucherInnen das Verständnis für eine sachgerechte  Dosierung erleichtern, so die vage Hoffnung. Der andere Ansatz soll  die Wäschewascher abholen, die routinemäßig den Messbecher  randvoll füllen. Dazu sollen kleinere Messbecher auf den Markt  gebracht werden. Das gedankenlose Vollfüllen des Messbechers bis zur  Oberkante hätte mit einer kleineren Dosierhilfe automatisch einen  geringeren Waschmitteleinsatz zur Folge.  
      Beide Ansätze befinden sich  derzeit noch im Diskussionsstadium. In den nächsten Jahren steht  eine Novelle der EU-Detergenzienverordnung an, die voraussichtlich  ohnehin die bislang gebräuchlichen Tabellen auf den  Waschmittelbehältnissen ändern würde. Deshalb  wird die Änderung  der Tabelle vorläufig zurückgestellt - zumal die Tabellen - wie  oben erwähnt - von den meisten Verwendern von Waschmitteln eh  ignoriert werden.  
      Auf einer Sitzung des „Forums Waschen“ am 6.  Sept. 2019 zeichnete sich ab, dass in Zusammenarbeit mit DM der  Ansatz, eine Marktdurchdringung mit kleineren Dosierhilfen zu  erreichen, vorrangig verfolgt werden könnte. Während die derzeit  gängigen Dosierhilfen ein Volumen bis zu 90, 100 oder gar 130 ml  aufweisen, soll der kleine Messbecher nur noch 60 ml Pulver oder  Flüssigwaschmittel aufnehmen können. Das reicht bei mittlerer  Wasserhärte und normaler Verschmutzung völlig aus, um einen gutes  Waschergebnis zu erzielen. Und ganz wichtig: Die Einführung der  kleinen Dosierbecher muss mit einer „wuchtigen  Informationskampagne“ begleitet werden, um einen  waschmitteldidaktischen Erfolg zu erringen.  
      
        
          
            
              
               
            Wer engagiert sich im  „Forum Waschen“?              
             Im „Forum Waschen“  arbeiten Fachleute u.a. von folgenden Verbänden und Institutionen  mit: 
 - Verbraucherzentralen 
  - Waschmittelindustrie 
  - Hersteller von  Waschmaschinen 
  - Umweltbundesamt 
  - Hochschulen und  Fachhochschulen 
  - Industrieverband  Körperpflege und Waschmittel 
  - Stiftung Warentest 
  - DM-Drogeriemarktkette 
 Seit der Sitzung am 06.09.19  engagiert sich auch der Ak Wasser im BBU im „Forum Waschen“. Mehr  Infos zum breit gefächerten Aktionsfeld des „Forums Waschen“  (Motto: „Nachhaltig handeln beim Wäschewaschen“) unter: 
 www.forum-waschen.de 
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Wie sich der SUV-Irrsinn  auch  
bei den Waschmaschinen durchsetzt 
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          Ähnlich wie im SUV-Markt  setzen sich auch auf dem Markt der Waschmaschinen immer voluminösere  Boliden durch. Während früher eine Waschmaschine standardmäßig  4,5 kg Wäsche aufnehmen konnte, dominiert heutzutage zunehmend die 6  oder gar 8-kg-Klasse. Das Verrückte dabei: Die  WaschmaschinennutzerInnen füllen die Maschinen - egal welcher Größe  - im Schnitt nur mit 3,5 kg. „Die Standardbeladung ändert sich  nicht“, wurde auf der Sitzung des „Forums Waschen“ am  06.09.19 kolportiert. Angemerkt wurde aber auch, dass die 3,5  kg-Angabe nicht unbedingt valide sei. Auf jeden Fall würde aber  gelten, dass in den meisten Fällen der Startknopf der Waschmaschinen  in nicht voll beladenem Zustand gedrückt wird. Beim Kauf einer  7-kg-Waschmaschine scheint offenbar das Sicherheitsdenken zu  dominieren: Es könne ja sein, dass ich irgendwann eine großvolumige  Decke waschen muss. Bei Befragungen hat sich übrigens gezeigt, dass  die meisten Menschen bei der Abschätzung des Gewichts der in die  Waschmaschine eingefüllten Wäschemenge voll daneben lagen. Da die  Waschmaschinen in der Regel nur mit 3,5 kg befüllt werden und die  Dosierempfehlungen aber auf 4,5 kg ausgerichtet sind, ergibt sich  schon daraus eine Überdosierung von Pulver- und Flüssigwaschmitteln.  
          
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       Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet
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