Trotz  aller wissenschaftlichen Zurückhaltung lassen Nicole  Zumbülle et al.  in ihren Aufsatz „Mikroplastik  im Wasserkreislauf“  zumindest zwischen den Zeilen erkennen, dass sie der ganzen Aufregung  über Mikroplastik im Wasserkreislauf nicht viel abgewinnen können.  In der ewp 12/2019, S. 56 - 58, wundern sich die MitarbeiterInnen des  Karlsruher DVGW-Technologiezentrums Wasser (TZW), dass sich die  öffentliche Debatte um Mikroplastik hauptsächlich mit dem  Wasserkreislauf befasst, dass das Vorkommen von Mikroplastik in der  Atem-(Luft) aber keine Rolle spiele. Dabei sei nachgewiesen worden, „dass  Hausstaub zu einem Drittel aus synthetischen Fasern“ bestehe. Pro Tag würden zwischen 1.600 und 11.000 Fasern auf einen  Quadratmeter des Wohnraums abgelagert. Auf einem Teller würden pro  Jahr 14.000 bis 68.000  Mikroplastikpartikel landen. 
      Die AutorInnen  stimmen der Weltgesundheitsorganisation zu, dass Mikroplastikpartikel  im Trinkwasser nach jetzigem Wissensstand keine Gesundheitsgefahr  darstellen würde. Um gleichwohl die WHO-Angaben verifizieren zu  können, haben sich die TZW-MitarbeiterInnen selbst an die Arbeit  gemacht, um ein Nachweisverfahren für Mikroplastikpartikel im  (Trink-)Wasser zu entwickeln. Das am TZW entwickelte Verfahren  basiert auf der Raman-Mikrospektroskopie. Damit sei ein Nachweis von  Partikeln ab einer Größe von 5 Mikrometern möglich. 
      Bei  Wasserproben, die absichtlich mit entsprechenden Partikeln dotiert  worden waren, zeigte sich bei dem gewählten Nachweisverfahren eine  Wiederfindungsrate von 81 Prozent. Bei realen Trinkwasserproben lag  die Konzentration von Mikroplastikpartikeln erwartungsgemäß unter  der Bestimmungsgrenze. Aus hygienischen Gründen sei die  Trinkwasseraufbereitung darauf ausgerichtet, eine möglichst geringe  Trübung und eine weitgehende Freiheit von kleinen Partikeln zu  gewährleisten. Insofern könne man davon ausgehen, dass selbst bei  der Anwesenheit von Mikroplastikpartikeln im Rohwasser diese Partikel  kaum ins Trinkwasser durchschlagen könnten. Weitere Auskunft zum  Nachweisverfahren bei
      Dr. Nicole Zumbülte
        DVGW-Technologiezentrum Wasser
        76139  K a r l s r u h e 
        E-Mail: nicole.zumbuelte@tzw.de