Nicht nur in den Diskussionen  zum Entwurf eines Nationalen Wasserstrategie haben wir darauf  aufmerksam gemacht, dass der Industriestandort Deutschland  erfolgreich den Gewässerschmutz in die Schwellen- und  Entwicklungsländer exportiert hat – ähnlich wie wir große Teile  unserer THG-Emissionen ins Ausland verlagert haben. Beispielsweise  werden sowohl Grundchemikalien als auch Spezialchemikalien (u.a.  Benzotriazol, A-Kohle) und Arzneimittel (u.a. Antibiotika) nicht mehr  hierzulande produziert, sondern von den hiesigen Unternehmen im  Weltmarkt dort zugekauft, wo sie am billigsten zu erhalten sind. Und  am billigsten sind sie dort, wo das Sozial- und Ökodumping am  größten sind. Dass unsere Gewässer seit den 1970er Jahren  zunehmend sauberer geworden sind, liegt also nicht nur am Bau von  Kläranlagen und einem produktionsintegrierten Umweltschutz, sondern  auch daran, dass abwasserträchtige Produktionsvorgänge in den  Globalen Süden ausgelagert worden sind. 
      Entsprechend  unserer internationalen Verantwortung würden wir es begrüßen, wenn  sich die LAWA – u.a. via Umweltministerkonferenz – dafür stark  machen würde, dass sich das Bundesministerium für wirtschaftliche  Zusammenarbeit (BMZ) und die Gesellschaft für internationale  Zusammenarbeit (GIZ) sowie die German Water Partnership (GWP) viel  stärker als bislang in der wasserwirtschaftlichen Zusammenarbeit  mit Schwellen- und Entwicklungsländern engagieren würden.  Ebenfalls stärker als bislang sollten dabei auch  public-public-partnerships zwischen Wasser- und Abwasserbetrieben  hierzulande und ihren Pendants im Globalen Süden gefördert und  aufgebaut werden (s RUNDBR. 949/1). So könnten u.a. die  Möglichkeiten zum gegenseitigen Hospitieren intensiviert werden. Der  Freiraum, den die Innenministerkonferenz (IMK) für  wasserwirtschaftliche Nord-Süd-Partnerschaften schon vor Jahre  eröffnet hat, wird immer noch viel zu wenig genutzt.