„Hygiene  in der Trinkwasserinstallation Probleme, Ursachen, Lösungen“  ist Thema von Janine  Wagner in der  energie-wasser-praxis 5/2023, S. 25 – 29. Die Mikrobiologin  schreibt zu Beginn ihres Aufsatzes:
      
        „Es  gibt kein Leben ohne Wasser. Andersherum gibt es aber auch kein  Wasser ohne Leben – das gilt zumindest für das Trinkwasser in  Deutschland. Trinkwasser ist nicht steril, ganz im Gegenteil: Es ist  ein nährstoffarmer Lebensraum für eine Vielzahl von Mikroorganismen  wie z.B. Bakterien, Pilze und Protozoen. Dabei bewegt sich aber nur  ein geringer Teil dieser Bakterien frei in der Wasserphase. Der  überwiegende Teil der Mikroorganismen besiedelt die Oberflächen in  der Trinkwasserinstallation in Form sogenannter Biofilme.“
      
      Die  IWW-Mitarbeiterin erläutert sodann den Aufbau der Biofilme an den  Rohrinnenwandungen – und betont, dass von den Biofilmen in der  Regel keine Gefahr für die TrinkwasserkonsumentInnen ausgeht. Bei  einem regelwidrigen Betrieb von Trinkwasserinstallationen können  sich aber potenziell krankmachende Pseudomonaden in der  Trinkwasserinstallation und in den dort vorhandenen Biofilmen breit  machen. Haben sich die Pseudomonaden erst einmal im Biofilm  eingenistet, seien sie dort „nur  schwer“ wieder zu  beseitigen. Neben den Pseudomonaden beschreibt die Autorin zudem die  Gefährdung durch Legionellen, die sich auch in zu warm werdenden  Kaltwasserleitungen vermehren können.
      
        „Aufgrund  der klimatischen Bedingungen und der dadurch immer heißeren Sommer  ist das Kaltwasser, das aus der Verteilung kommt, teilweise schon zu  warm, wenn es in die Trinkwasserinstallation eintritt. (…) Darüber  hinaus befinden sich Kaltwasserverteiler oft im Heizungsraum. Da dort  unter Umständen sehr hohe Raumtemperaturen vorherrschen, kann sich  das Kaltwasser bereits im Kaltwasserverteiler erwärmen und ein  hygienisches Risiko darstellen.“