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	       9. Sept. 2024 
	      
	    
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         WasserInBürgerhand! 
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      BBU-Wasserrundbrief Nr. 1224,
            
            
            
            24. August 2024 
        
      
        
      
        
      
        
      
        
      
        
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      
      Warum geht es mit der  „Schwammstadt Berlin“  
      nicht voran? 
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              "Damit Berlin im Klimawandel für Mensch und Natur erträglich bleibt, müsste die Stadt konsequent umgebaut werden. Mit den alten Strukturen gelingt das nicht."  
             
          So  beginnt eine Analyse im Berliner Tagesspiegel  vom 13.04.24. Dem Tagesspiegel  war ein Phänomen aufgefallen, das es täglich auch in vielen anderen  deutschen Städten zu beobachten gibt. Eine Berliner Wohnstraße war  aufgegraben worden, um überalterte Trinkwasserleitungen zu erneuen.  Warum hat man die Chance nicht genutzt, im Rahmen dieser  Tiefbaumaßnahmen die Niederschlagsentwässerung vom Mischwasserkanal  abzukoppeln um das Regenwasser künftig dezentral zu versickern? Die  Antwort der  Berliner Wasserbetriebe: Man sei verpflichtet den Status   quo wiederherstellen. Dem Tagesspiegel  kommt dieser Usus nicht gerade klug vor, weil doch „der  Klimawandel mit immer neuen Hitzerekorden und seltenerem, aber  heftigerem Regen sinnvollere Alternativen“ verlangen würde.  Der Tagesspiegel  reagiert ob der fatalistischen Antwort der Berliner Wasserbetriebe  entgeistert: 
          
            „Dieselben  Wasserbetriebe, unter deren Dach sich die Regenwasseragentur seit  fünf Jahren müht, Berlin zur ‚Schwammstadt‘ zu machen, in der  möglichst viel Regenwasser versickert, um das Mikroklima zu  verbessern und der Natur zu helfen, statt die Kanalisation zu  überlasten.“ 
           
          Angesichts  dieser Widersprüche hat sich der Tagesspiegel  auch an die Berliner Umweltverwaltung gewandt. Die antwortete, dass  im Koalitionsvertrag von CDU und SPD vom 26. April 2023 die „Entwicklung eines Entsiegelungsprogramms“ vereinbart  worden sei. Dieses Programm liege aber noch nicht auf dem Tisch. Der  Tagesspiegel reagiert  skeptisch, denn der auf Anfrage verkündeten Behauptung, wonach „die  Entsiegelung von nicht mehr genutzten und nicht mehr benötigten  Straßen ein bedeutender Teilaspekt der Entsiegelung“ sei, kann  die Zeitung keinen Glauben schenken. Die Behauptung sei „gewagt  angesichts des von der Hausleitung geführten Kampfes um jeden  Autoparkplatz, von Irrsinn wie der A100-Verlängerung nicht zu  reden“. Man dürfe gespannt sein, welche „Möglichkeiten  für den Rückbau und die Entsiegelung im Verkehrsbereich“ die  Verwaltung tatsächlich finden werde. 
         
         
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„Zwingend für ein  Schwammstadt-Konzept:  
Der Verzicht auf Parkplätze“ 
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          Auch der Tagesspiegel  geht davon aus, dass die Entsiegelung auf Kosten von Parkplätzen  gehen werde.  
        
          Aber  das sei „angesichts der Klimaentwicklung die einzig  richtige Prioritätensetzung bei der Abwägung zwischen auto- und  menschengerechter Stadt. Konsequent wäre, das Nebennetz möglichst  zu Einbahnstraßen zu machen und die dadurch frei werdende Spur zu  begrünen“. 
         
        Das  aber selbst harmlosere Schwammstadt-Maßnahmen in Berlin nicht  vorankämen, sei auf die „organisierte Unzuständigkeit“ in der Hauptstadt zurückzuführen: „Ressourcen fehlen  ebenso wie Strukturen, damit mehr gelingt als lokale  Leuchtturmprojekte.“   
        Der  Tagesspiegel hat aber  auch eine Vision: 
        
          „Möglicherweise  ändert sich die Lage nächstes Jahr: Sollte der ‚Volksentscheid  Baum‘ erfolgreich sein, bekommt Berlin ein Gesetz, das zur  Klimaanpassung zwingt – mit viel mehr Grün an Straßen und  Fassaden, am meisten in den Kiezen, die es am nötigsten haben. Es  wäre zu wünschen, dass die Berliner ihre Stadt dazu zwingen.“ 
         
        Der  ganze Artikel unter: 
          https://www.tagesspiegel.de/berlin/noch-langst-nicht-saugfahig-berlin-verschlaft-den-umbau-zur-schwammstadt-11501273.html 
        Alle  Infos zum Berliner „Volksentscheid Baum“: 
          https://explore.ecosia.org/baumentscheid 
        Zu  unserem Engagement gegen vielerlei Widerstände, Freiburg zur  Schammstadt umzubauen, siehe www.schwammstadt-freiburg.de 
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                        „Die Weichen werden für  die   
            nächsten 50 Jahre falsch gestellt“ 
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          Vor mehr als einem Jahr hatte  sich der Berliner Tagesspiegel  schon einmal den Hemmnissen angenommen, die den Weg zur Schwammstadt  Berlin blockieren. Unter der Überschrift  „Berlins  Herausforderungen: Hauptschwammstadt“ war am 15.03.23 berichtet  worden, dass sich die aus eh vorgenommenen Straßenbaumaßnahmen  ergebenden Chancen zum Schwammstadt-Umbau notorisch nicht genutzt  würden. „Aber wir können uns nicht mehr erlauben, bei  Bauarbeiten die Weichen für die nächsten 50 Jahre falsch zu  stellen“, wurde in dem Artikel der Landschaftsplaner Uli  Christmann zitiert. Vor allem im Bestand, wo der Umbau zur  Schwammstadt am dringlichsten wäre, seien die Fortschritte „minimal“. Und noch mal minimaler sei die Entwicklung hin  zur Schwammstadt im öffentlichen Straßenraum.  
        Für mehr Drive  müsste man eigentlich im Straßen- und Grünflächenamt  Friedrichshain-Kreuzberg sorgen. Dort hat man nämlich „von den Bezirksverordneten die Vorgabe bekommen, bis 2026 zehn Prozent des  Straßenlandes zu entsiegeln“. Als einer der ersten  Schritte werde geprüft, wo in bisher baumlosen Straßen „Bäume  ge-pflanzt werden könnten, um Schatten zu generieren“. Die  Überlegungen würden mit Plänen zur Verkehrsberuhigung kombiniert: „Eine Einbahnstraße unterbinde nicht nur Durchgangsverkehr,  sondern komme auch mit einer Fahrspur weniger aus.“ Die  entfallende Fahrspur könne dann entsiegelt und mit Bäumen bepflanzt  werden.  
        Der ganze Artikel unter: 
              https://www.tagesspiegel.de/berlin/serie-berlins-herausforderungen-hauptschwammstadt-9142413.html 
        Mehr  Infos zu den nur schleppend vorankommenden Bemühungen, unsere Städte  zur Schwammstadt umzubauen, in den RUNDBR. Nr. 1221/S.2, 1219/2-3,  1213/2, 1205/2 und 1175/3-4.  
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Skybrud:  
Der partizipative  „Wolkenbruch-Plan“ in Kopenhagen   
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          Im  Juli 2011 erlebte die Stadt Kopenhagen ein kollektives Trauma.  Innerhalb weniger Stunden regnete es so viel wie sonst in zwei  Monaten. Teile der Infrastruktur von Kopenhagen brachen zusammen und  es entstanden Schäden in Milliardenhöhe. Laut Prognosen werden  solche Starkregenereignisse mit dem Fortschreiten des Klimawandels  immer häufiger auftreten. Die Stadtverwaltung von Kopenhagen hat  dieses Problem erkannt und reagierte darauf entschlossen mit einem  Wolkenbruchplan (dänisch: Skybrud-Plan). Um Gelder für diesen Plan  freizustellen, wurde sogar die Rechtslage in der Verwaltung geändert.   
        Der Masterplan, um die Wolkenbrüche abfangen zu können, umfasst  über 350 Teilprojekte. Die Niederschläge werden unterirdisch in  Tunneln und Zisternen und oberirdisch in grünen Oasen und  umfunktionierten Parks zurückgehalten. Versiegelungen werden an  strategisch günstigen Orten aufgebrochen, damit das Wasser an  mehreren Stellen versickern kann und bei Neubauten wird bereits beim  Bau darauf geachtet, die Dächer und Fassaden zu begrünen. 
        Diese  Schwammstadtkonzepte sind nicht unbekannt. Ein Problem bei solchen  Maßnahmen ist häufig die Umsetzung und die auf den ersten Blick  hoch erscheinenden Kosten. Außerdem fehlt es Stadtverwaltungen und  beteiligten Akteuren häufig an Erfahrung, um mögliche Lösungen für  ein besseres Regenwassermanagement zu erkennen und effizient  durchzuführen. Schlechte Koordination und Kommunikation kann dazu  führen, dass Anwohner die geplanten Maßnahmen verhindern wollen und  gegen sie vorgehen. Die Stadt Kopenhagen versucht aus diesem Grund,  z.B. mit lokalen Klimagipfeln mit den Bürgern in Kontakt zu treten,  um somit den Planungsprozess konfliktärmer zu gestalten.  
        Die  hohen Anfangsinvestitionen für multifunktionale Architektur, die  sich neben ihrer Wasserrückhaltungsfunktion ästhetisch in das  Stadtbild einfügen muss, können für Kommunen und Städte  abschreckend wirken. Jedoch sind die Kosten, die durch  Überschwemmungsschäden entstehen tendenziell höher. Zusätzlich  können Schwammstadtmaßnahmen dabei helfen, eine Stadt noch  lebenswerter zumachen. Städte klimafit zu machen ist aus dieser  Sicht betrachtet „good business“, da nicht nur den Schäden durch  Hochwasser vorgebeugt wird, sondern darüber hinaus aus  Synergieeffekte erzielt werden können. So eignen sich Parkplätze,  die zu Grünanlagen umfunktioniert werden, beispielsweise  hervorragend als Spielflächen und Treffpunkt für die urbane  Gemeinschaft.  
        Beispiel und weiter Infos hier: 
          https://urban-waters.org/de/projekte/tasinge-plads  
        -mg- 
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       Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF berichtet
            regelmäßig über die Angriffe auf die kommunale Daseinsvorsorge.
            Interessierte können kostenlose Ansichtsexemplare anfordern. 
        
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