… kommentierte die  Lebensmittelzeitung am  10. Juni 2022 den Rückgang des Absatzes von Flaschenwässern.  Alleine die  Top-20-Brunnen hätten „2021 rund 700 Millionen  Liter Absatz verloren“. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Mineralwasser  sei von 132 Liter auf 123 Liter gesunken. Das habe lt.  Lebensmittelzeitung  damit zu tun, dass dem Flaschenwasser sein „Nimbus des Guten und  Reinen“ abhanden gekommen sei: „Wasser und das  Geschäft damit, hat seine Unschuld verloren“. Und das hänge  wiederum zusammen, dass die Flaschenwasserkonzerne mit dem Umstieg  von Glas- auf PET-Flaschen die „Zwangspfandregulierung“ aushebeln wollten. Das sei zwar erfolgreich gelungen, weil lange  Jahre die 1,5 Liter-PET-Flasche nur mit einem Pfand von 19 Cent statt  von 25 Cent belegt worden sei. Aber der „Furor der  Plastikgegner“ hätte „trotz aller Recycling-Fortschritte  in der Branche“ bei den Kunden verfangen.
      Als zweiten Grund für  den Rückgang des Flaschenwasserabsatzes benennt die  Lebensmittelzeitung das „Erstarken der Wassersprudler“.  Zudem sei „den Großkonzernen Nestlé und Danone“ noch „eine andere Gegenfront“ entstanden: Die weltweit  operierenden  Flaschenwasserkonzerne würden für die „Ungerechtigkeit“ verantwortlich gemacht, „dass im  globalen Süden die Reichen sauberes Wasser aus Flaschen trinken, die  Armen es aus verschmutzten Quellen nehmen müssen“ – und dass  die Konzerne an dieser Ungerechtigkeit auch noch gut verdienen  würden. 
      Diese Vorhaltungen sind nach Meinung der Lebensmittelzeitung  zwar kompletter Unfug, sie hätten aber begonnen, in der Kundschaft  auf breiterer Front zu wirken. Auch die immer wiederholten  Behauptungen, dass die Flaschenwasserkonzerne den Gemeinden und den  örtlichen Bauern „das Wasser abgraben würden“, haben  nach Ansicht der Lebensmittelzeitung  mit der Wirklichkeit wenig zu tun. Denn Böden und Grundwasser würden  in den Förderregionen für Mineralwasser unter der aktuellen  Trockenheit leiden – und nicht am Abpumpen von Mineralwasser. Das Tiefenwasser  der Mineralbrunnen habe 
      
        „eine mehrhundertjährige Wanderung in  tiefe Schichten hinter sich hat. Was unten entnommen wird, fehlt oben  noch lange nicht“. Und weiter: „Trotzdem werden solche  Befürchtungen zunehmend angeführt, wenn Brunnen Entnahmen erhöhen  wollen, wie aktuell im Altmühltal. Der Widerspruch ist konstruiert.“ 
      
      Wenn Mineralwasser aus der Tiefe nicht gefördert werden darf, würde  das den oberflächennahen Grundwasservorkommen – und den dort  wirtschaftenden Bauern - nicht helfen. 
      Mehr  zur denkbar schlechten Öko- und Klimabilanz von Flaschenwasser  gegenüber Trinkwasser aus der Leitung in den RUNDBR. 1191/3-4,  1178/3-4, 1169/3, 1153/1 und 1145/2.)